Alpine Skihelden wie Felix Neureuther und Lindsey Vonn, Langläuferin Justyna Kowalczyk, Skispringer Noriaki Kasai oder Biathletin Magdalena Neuner haben den internationalen Spitzenskisport geprägt wie kaum ein anderer. Sie alle sind Ski-Legenden, die nicht nur im alpinen Bereich, sondern auch im Biathlon, Skispringen und Langlauf Unglaubliches geleistet und Wintersportgeschichte geschrieben haben. Höchste Zeit also, auch für SnowTrex 25 ausgewählte Athleten zu würdigen und ihre Leistungen vorzustellen.
1. Ski Alpin-Legenden
Franz Klammer
Die wohl größte Skilegende der Skination Österreich ist Franz Klammer: Der ehemalige Skirennläufer aus Kärnten feierte zwischen 1973 und 1984 insgesamt 25 Abfahrtssiege, davon allein vier legendäre Skirennen auf der Streif in Kitzbühel. Zudem gewann er fünfmal den Abfahrtsweltcup und ist damit bis heute der erfolgreichste Rennläufer in dieser Disziplin in der Geschichte des Ski Alpin-Weltcups. Nach „Kaiser Franz“ ist auch die berühmte Weltcup-Abfahrt „Kärnten-Franz Klammer“ in Bad Kleinkirchheim benannt, die ein Gefälle von bis zu 35 Grad aufweist.
Mikaela Shiffrin
Mit gerade einmal 17 Jahren feierte Mikaela Shiffrin im Dezember 2012 ihren ersten Weltcupsieg. Zunächst war die Amerikanerin aus Colorado ausschließlich in ihrer Spezialdisziplin Slalom erfolgreich. Hier gewann sie bei den Winterspielen 2014 in Sotschi auch ihre erste Goldmedaille und ist damit die jüngste Olympiasiegerin in diesem Wettbewerb. In derselben Disziplin gewann Shiffrin zwischen 2013 und 2019 auch viermal in Folge den Weltmeistertitel. Im Laufe der Jahre hat sie sich aber immer mehr zu einem absoluten Multitalent im Weltcup entwickelt. Mit Siegen in Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom, Kombination und Parallelslalom stand der Ski-Superstar bis heute nämlich schon in allen alpinen Disziplinen ganz oben auf dem Podest.
Im Januar 2023 feierte Mikaela Shiffrin im Alter von 27 Jahren beim Riesenslalom am Kronplatz ihren 83. Mit diesem Erfolg überholte sie ihre Landsfrau Lindsey Vonn (82 Weltcupsiege) in der ewigen Bestenliste und ist seitdem offiziell die beste alpine Skisportlerin aller Zeiten. Am 10. März 2023 zementierte Shiffrin ihren Legendenstatus in der Sportgeschichte dann auch endgültig als sie mit ihrem 86. Weltcupsieg den Rekord des Schweden Ingemar Stenmark, des bis dahin erfolgreichsten Skifahrers aller Zeiten, einstellte. Und nur einen Tag später holte die Amerikanerin sogar ihren 87. Weltcupsieg und ist seither alleinige Rekordhalterin.
Felix Neureuther
Auch die Deutschen haben ihre Skilegende: So fuhr Felix Neureuther aus Garmisch-Partenkirchen im November 2017 beim Slalom in Levi seinen 13. Weltcupsieg ein. Das hatte vor ihm noch kein Skirennfahrer aus der Bundesrepublik geschafft. Damit ist der Sohn von Slalomspezialist Christian Neureuther und Doppel-Olympiasiegerin Rosi Mittermaier auch der erfolgreichste deutsche Skifahrer in der Weltcup-Geschichte, bevor er im März 2019 in Andorra nach dem Slalom von Soldeu seine Karriere beendete:
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Lindsey Vonn
Lindsey Vonn führt mit 82 Weltcupsiegen jahrelang die Bestenliste bei den Ski Alpin-Damen an und ist damit ebenfalls eine Skilegende. Insgesamt fuhr sie damit 20 Siege mehr als die „Weltsportlerin des 20. Jahrhunderts“, die Österreicherin Annemarie Moser-Pröll. Ihren größten Triumph feierte Vonn bei Olympia 2010 in Vancouver, als sie auch zu einem der vielen olympischen Skiidole wurde. Denn dort gewann sie Bronze im Super-G und Gold in der Abfahrt. In den USA hat die Athletin aus dem Bundesstaat Minnesota im Laufe ihrer Karriere den Status eines echten Sport-Superstars erreicht. Das wurde auch deutlich, als der übertragende Fernsehsender NBC 2018 während der Übertragung des Super Bowls, dem größten Einzelsportereignis der Welt, einen Olympia-Werbespot zeigte, der sich ausschließlich um Vonns Karriere drehte.
Hermann Maier
Der Österreicher Hermann Maier ist nicht nur durch seine Erfolge zur Skilegende geworden. Sondern auch durch die Geschichten dahinter. Die spektakulärste ereignete sich 1998 bei den Olympischen Winterspielen in Nagano, als Maier im Abfahrtsrennen antrat und nach nur wenigen Fahrsekunden in einer Kurve spektakulär stürzte. Dass er sich dabei nicht verletzte, grenzt bis heute an ein Wunder:
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Ebenso bemerkenswert: Nur drei Tage später fuhr er im Super-G zur Goldmedaille. Es habe ihn schon Überwindung gekostet, wieder an den Start zu gehen, sagte Maier damals rückblickend. Doch alles ging gut, und so bekam er seinen legendären Spitznamen „Herminator“. Nach zwei olympischen Goldmedaillen, drei Weltmeistertiteln und vier Siegen im Gesamtweltcup beendete er 2009 seine Karriere.
Maria Höfl-Riesch
Drei olympische Goldmedaillen, zwei alpine Weltmeistertitel, ein Sieg im Gesamtweltcup: Maria Höfl-Riesch hat in ihrer 13-jährigen Karriere als Skirennfahrerin fast alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Mit 27 Weltcupsiegen ist die Garmisch-Partenkirchenerin nach Katja Seizinger (36 Weltcupsiege) die zweiterfolgreichste deutsche Skirennfahrerin. Nachdem Höfl-Riesch die deutsche Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi als Fahnenträgerin angeführt und dort ihre dritte Goldmedaille gewonnen hatte, trat sie jedoch vom Profisport zurück. Noch im selben Jahr wurde sie vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt für herausragende sportliche Leistungen ausgezeichnet, bevor sie im Dezember 2014 noch zu Deutschlands Sportlerin des Jahres gewählt wurde.
Alberto Tomba
Muskulös, braun gebrannt, charismatisch und erfolgreich: Der Italiener Alberto Tomba war in den 1980er- und 1990er-Jahren der gefeierte Popstar unter den Skirennfahrern. So wurden dem exzentrischen Sunnyboy und Technikspezialisten aus Bologna immer wieder Affären nachgesagt und der Medienrummel um ihn war stets groß. Das lag aber auch an seinen beeindruckenden sportlichen Erfolgen: Mit 50 Weltcupsiegen sowie drei olympischen Goldmedaillen und zwei Weltmeistertiteln im Slalom und Riesenslalom ist er einer der erfolgreichsten Skirennläufer aller Zeiten.
Marcel Hirscher
Achtmal die große Kristallkugel für den ersten Platz im alpinen Gesamtweltcup zu gewinnen, das hat vor Marcel Hirscher noch niemand geschafft. Warum der Salzburger so erfolgreich war? Ihm wurde das Skifahren schlicht von seinem Vater Ferdinand, der Leiter der Skischule Annaberg war, in die Wiege gelegt. Seinen ersten von insgesamt 67 Einzelsiegen im Ski Alpin-Weltcup feierte der Österreicher Ende des Jahres 2009 in Val d’Isère. Neben seiner Dominanz in der Königsklasse des Skisports gewann Hirscher auch sieben Goldmedaillen bei alpinen Skiweltmeisterschaften. Seine größten sportlichen Erfolge feierte einer der einflussreichsten Skisportler jedoch bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang. Dort gewann er zwei Goldmedaillen in der Kombination und im Riesenslalom. Abseits der Piste startet Marcel Hirscher nach seinem Karriereende 2019 auch als Geschäftsmann durch und präsentiert 2021 seine eigene Skimarke.
Ingemar Stenmark
Eine der größten Weltcup-Ski-Legenden kommt nicht aus einem Alpenland, sondern aus Skandinavien. Nicht weniger als 86 Weltcupsiege hat Ingemar Stenmark in seiner Karriere errungen. Abseits der Piste agierte der „stille Schwede“, so sein Spitzname, stets sehr zurückhaltend. Dafür machte er auf der Piste umso mehr „Lärm“. Anders als etwa Franz Klammer, der hauptsächlich in der Abfahrt brillierte, war Stenmark der König der technischen Disziplinen. Zwischen 1974 und 1989 gewann er insgesamt 46 Mal den Riesenslalom-Weltcup und siebenmal die kleine Kristallkugel im Disziplinen-Weltcup. Im Slalom stand er „nur“ 40 Mal ganz oben auf dem Treppchen, gewann aber achtmal den Disziplinen-Weltcup.
Zudem gewann der Mann aus Joesjö zwischen 1976 und 1979 dreimal in Folge den Gesamtweltcup. Des Weiteres stehen für ihn zwei olympische Goldmedaillen zu Buche und er wurde auch fünfmal Skiweltmeister. Wie überlegen Ingemar Stenmark seinen Kollegen war, zeigte er 1979 im slowakischen Jasná. Dort gewann die schwedische Ski-Ikone den Riesenslalom mit einem Rekordvorsprung von 4,06 Sekunden!
Hannes Schneider
Hannes Schneider, geboren 1890, übte schon als kleiner Junge auf aus altem Holz gebastelten Skiern seine ersten Schwünge im Schnee und wurde mit 17 Jahren der erste Skilehrer am Arlberg. Im Ersten Weltkrieg diente Schneider als Skilehrer bei den österreichischen Gebirgstruppen. Nach dem Krieg gründete er 1921 die Skischule Arlberg, bis heute die älteste Skischule der Welt. Während andernorts noch der Telemark-Stil gelehrt wurde, unterrichteten er und seine Skilehrer bereits die ersten Vorläufer des modernen Parallelschwungs, den sogenannten Stemmbogen. Er führte auch die staatliche Skilehrerprüfung ein und war Mitbegründer des bedeutenden Arlberg-Kandahar-Rennens. 1939 emigrierte er in die USA, wo er am Mount Cranmore in New Hampshire eine Skischule übernahm und das Skigebiet mit aufbaute. In den USA wird Schneider deshalb noch im 21. Jahrhundert noch als „Father of American Skiing“ bezeichnet.
2. Biathlon-Legenden
Magdalena Neuner
Schon bevor Magdalena Neuner im Jahr 2006 die Weltcup-Bühne betrat, war Biathlon in Deutschland im Winter sehr populär. Doch mit ihren Erfolgen hat die Wallgauerin ihre Sportart auf ein ganz neues Niveau gehoben. Bei der Biathlon-Weltmeisterschaft 2007 in Antholz gewann sie im Alter von nur 19 Jahren ihren ersten Titel. Bis 2011 gewann Neuner elf weitere WM-Goldmedaillen und ist damit bis heute Rekordweltmeisterin im Biathlon. Mit 47 Weltcupsiegen (davon 13 in der Staffel), drei Triumphen im Gesamtweltcup und zwei Olympiasiegen bei den Winterspielen 2010 in Vancouver ist die Bayerin nicht nur in ihrer Heimat ein echtes Wintersportidol.
Nach ihrem Rücktritt vom aktiven Spitzensport im März 2012 arbeitete Magdalena Neuner zeitweise als TV-Expertin und lebt heute mit ihrer Familie in der Region Garmisch-Partenkirchen. In Neuners Heimatort Wallgau wurde neben einem Panoramawanderweg auch die Langlaufloipe in der Nähe ihres Elternhauses nach der dreimaligen Sportlerin des Jahres (2007, 2011 und 2012) benannt.
Ole Einar Bjørndalen
Dass Ole Einar Bjørndalen bis heute als „König des Biathlons“ gilt, ist kein Zufall. Schließlich hat er zwischen 1996 und 2017 unglaubliche 94 Einzel- und 41 Staffelsiege im Biathlon-Weltcup errungen! Und auch sonst zeigen die nackten Zahlen, welchen Stellenwert der Norweger im Biathlon einnimmt und warum er insgesamt als einer der größten Wintersportler überhaupt gilt. Bei fünf Olympischen Winterspielen gewann Bjørndalen 13 Medaillen (davon acht goldene), bei Biathlon-Weltmeisterschaften 45 Medaillen (davon 20 goldene) und sechsmal den Gesamtweltcup. Doch damit nicht genug. Im November 2006 feierte der Ausnahmesportler aus Drammen im schwedischen Gällivare sogar einen Weltcupsieg im Skilanglauf. Damit war er der erste männliche Wintersportler, dem dieses Kunststück in zwei verschiedenen Sportarten gelang.
Laura Dahlmeier
Nach dem Rücktritt von Magdalena Neuner mussten die Fans nicht lange auf den nächsten deutschen Biathlon-Superstar warten. Im März 2013 absolvierte Laura Dahlmeier am legendären Holmenkollen in Oslo ihr erstes Weltcuprennen nach einer herausragenden Leistung im Juniorenbereich. Es war der Auftakt zu einer außergewöhnlichen Karriere, die die Garmisch-Partenkirchnerin nur sechs Jahre später im Alter von 25 Jahren beendete, um sich einem Studium der Sportwissenschaften und ihren anderen Leidenschaften, dem Bergsteigen und dem Berglauf, zu widmen:
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Zum einen wollte sich Dahlmeier damit aus dem Rampenlicht zurückziehen, zum anderen hatte sie zu diesem Zeitpunkt im Biathlon eigentlich alles gewonnen, was es zu gewinnen gab. Neben 20 Einzel- und 13 Staffelerfolgen im Weltcup gewann sie 2013 gemeinsam mit Florian Graf auch die World Team Challenge in der Arena „Auf Schalke“. Ihren größten Erfolg feierte die Gesamtweltcupsiegerin von 2017 jedoch ein Jahr später in Pyeongchang. Bei den Olympischen Winterspielen 2018 gewann Laura Dahlmeier Gold im Sprint und in der Verfolgung. Am beeindruckendsten, zumindest leistungsmäßig, waren jedoch ihre Auftritte bei den Biathlon-Weltmeisterschaften 2017 in Hochfilzen. Dort gewann sie in vier Einzelrennen dreimal Gold und einmal Silber. Mit der deutschen Damenstaffel und der deutschen Mixed-Staffel standen zudem zwei weitere WM-Titel zu Buche.
Martin Fourcade
Dominierend. So lässt sich die Biathlon-Karriere von Martin Fourcade wohl am genauesten beschreiben. Denn zwischen dem 14. März 2010 und exakt dem gleichen Tag zehn Jahre später gewann der Franzose 79 Weltcup-Einzelrennen und kam damit dem Rekord von Ole Einar Bjørndalen so nahe wie nie ein Sportler zuvor. Was der Mann aus Südfrankreich dem „König des Biathlons“ allerdings voraus hat, ist die Anzahl der Weltcup-Gesamtsiege. Mit sieben liegt er hier knapp vor dem Norweger (6). Einzigartig ist auch, dass Fourcade diese Titel zwischen 2012 und 2018 in Serie gewann. Aber auch seine Erfolge bei Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen machen ihn zu einer echten Wintersportlegende.
Neben 13 WM-Titeln stehen nämlich auch fünf olympische Goldmedaillen im Trophäenschrank im Haus des dreifachen Familienvaters in Villard-de-Lans. In seiner Rücktrittserklärung im Jahr 2020 betonte Martin Fourcade, der sich während seiner aktiven Karriere auch immer wieder kritisch mit dem Thema Doping im Spitzensport auseinandergesetzt hat, auch in Zukunft sportpolitisch aktiv bleiben zu wollen.
Magdalena Forsberg
Die erfolgreichste Athletin in der Geschichte des Biathlon-Weltcups heißt Magdalena Forsberg. Zwischen 1997 und 2002 dominierte die Schwedin die Wettkämpfe zwischen Loipe und Schießstand fast nach Belieben. Insgesamt 42 Mal stand Forsberg in ihrer Karriere ganz oben auf dem Podest, sechsmal gewann sie den Gesamtweltcup. Zudem gewann sie 17 kleine Kristallkugeln in den Disziplin-Weltcupwertungen. Eine Marke, die im Biathlon bei den Damen bis heute unerreicht ist. Als Trainer stand ihr stets der Ruhpoldinger Biathlon-Guru Wolfgang Pichler zur Seite. Und während Magdalena Forsberg bis zu ihrem Karriereende 2002 olympisches Gold verwehrt blieb, gewann sie bei sechs Biathlon-Weltmeisterschaften insgesamt zwölf Medaillen (davon sechs goldene).
Ihre erste WM-Medaille überhaupt gewann die ehemalige Skilangläuferin allerdings bereits 1987 bei der Nordischen Ski-WM in Oberstdorf mit der Staffel. Was Forsbergs Leistungen noch bemerkenswerter macht, ist die Tatsache, dass sie aufgrund der damals fehlenden Sportförderung in Schweden als Leistungssportlerin noch halbtags als Steuerberaterin arbeitete, um genügend Geld zu verdienen.
3. Skisprung-Legenden
Michael „Eddie the Eagle“ Edwards
Michael Edwards ist wohl der schlechteste Skispringer aller Zeiten. Dabei wollte er doch nur für sein Heimatland England an den Olympischen Spielen teilnehmen. Ein Ziel, dass er im Jahr 1988 in Calgary auch erreichte, als der talentfreie Ehrgeizling erster britischer Skispringer zu Olympia reiste. Mit 71 m sprang er dort allerdings auf den letzten Platz und wurde von der Presse zum „Gespött der Nation“ gemacht. Doch Eddie hatte sich seinen Kindheitstraum erfüllt, getreu dem Motto „Dabei sein ist alles“. Er bekam den Spitznamen „Eddie the Eagle“ und wurde trotz seiner schlechten sportlichen Leistungen zur Kultfigur in England.
Seine unglaubliche Geschichte wurde 2016 in dem Film „Eddie the Eagle: Alles ist möglich“ verfilmt. Mit Taron Egerton, Hugh Jackman und Christopher Walken in den Hauptrollen:
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Kamil Stoch
Skispringer Kamil Stoch gilt heute als legitimer Nachfolger des polnischen Skisporthelden Adam Małysz. Dieser löste Mitte der 1990er-Jahre mit seinen Duellen gegen Martin Schmitt und den damit verbundenen Erfolgen im Weltcup und bei Nordischen Ski-Weltmeisterschaften einen regelrechten Skisprungboom in seiner Heimat aus. Und Stoch nutzte ihn. Nach seinem Weltcupdebüt 2005 dauerte es fast sechs Jahre, bis er seinen ersten Einzelerfolg feiern konnte. Und der gelang ihm natürlich in Polens „Skisprung-Hauptstadt“ und seinem Geburtsort Zakopane. Dieser Sieg sollte am Ende dann einer von Dutzenden großen Erfolgen für den Polen werden. So hatte etwa Sven Hannawald in Bischofshofen im Jahr 2001 einen Rekord aufgestellt, als er als erster Skispringer überhaupt alle vier Springen der Vierschanzentournee gewann, den der Skisprung-Superstar aus der Hohen Tatra erst 17 Jahre später brach.
In der Saison 2018/2019 wiederholte Stoch diesen bislang einmaligen „Grand Slam“ als zweiter Athlet überhaupt und gewann damit den zweiten seiner bislang drei Tourneetitel. Mit zwei Gesamtweltcupsiegen, drei olympischen Goldmedaillen, zwei Weltmeistertiteln und eben den Erfolgen bei der Vierschanzentournee ist Kamil Stoch auch einer von nur fünf Skispringern, die bislang bei allen der vier wichtigsten Wettbewerben ihrer Sportart triumphieren konnten. Die anderen vier aus diesem erlauchten Kreis sind Espen Bredesen, Thomas Morgenstern, Matti Nykänen und Jens Weißflog.
Jan Boklöv
Ohne Jan Boklöv wäre der Skisprung nicht das, was er heute ist. Schließlich gilt er als Erfinder der V-Sprungtechnik. Nach eigener Aussage wurde er per Zufall bei einem Trainingssprung im Jahr 1985 gewissermaßen dazu „gezwungen“. Denn nur indem er die Skier in der Luft auseinanderriss, konnte der Schwede nämlich in Falun einen schweren Sturz vermeiden. Im Wettbewerb nutzte Boklöv die neu entdeckte Technik sofort und segelte durch den gewonnen Auftrieb teilweise bis zu 20 Meter weiter als seine Konkurrenten.
Diese sprangen zunächst weiter in der klassischen Paralleltechnik. Boklöv bekam für seine Siegeshaltung allerdings immer wieder Abzüge in der Haltungsnote. Trotzdem war er als fünffacher Einzel-Weltcupsieger und Gesamtweltcupsieger 1989 so erfolgreich, dass sich sein Stil durchsetzte. Eines Tages erkannte auch das Sprungkomitee, dass mit dem V-Stil größere Weiten möglich sind, sodass er 1990 offiziell und endgültig die Parallelsprungtechnik ablöste.
Noriaki Kasai
Der Japaner Noriaki Kasai ist der unbestrittene Marathonmann unter den Wintersportlern. Mit sage und schreibe 51 Jahren hat er sich im Februar 2024 erneut für ein Weltcupspringen qualifiziert. Natürlich in seiner Heimat, auf der Olympiaschanze von Sapporo. Dort hatte er sich 1992 im zarten Alter von 16 Jahren erstmals für einen Weltcup qualifiziert. Insgesamt gewann Kasai in mehr als drei Jahrzehnten als Profispringer zwar „nur“ 17 Weltcups und einen Weltmeistertitel im Skifliegen. Dafür stellte er bis heute diverse Alters- und Teilnahmerekorde auf, die wohl nie wieder gebrochen werden dürften. So startete Noriaki Kasai in 32 Weltcupsaisons bei 570 Springen, gewann im Alter von 42 Jahren und 176 Tagen als ältester Teilnehmer überhaupt ein Weltcupspringen, nahm zudem 28 Mal an der Vierschanzentournee und zwischen 1992 und 2018 achtmal an Olympischen Winterspielen teil:
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Sven Hannawald
Als Skispringer Anfang der 2000er-Jahre in Deutschland wie Popstars gefeiert wurden, war Sven Hannawald mittendrin. Nach seinem ersten Einzelerfolg beim Skisprung-Weltcup in Bischofshofen im Januar 1998 dauerte es noch eine Weile, bis der heutige TV-Experte dort auf den Tag genau vier Jahre später den Mythos Vierschanzentournee knackte. Nachdem Hannawald in der Saison 2001/2002 bereits die Springen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck gewonnen hatte, triumphierte er am 6. Januar 2002 beim Dreikönigsspringen zum zweiten Mal. Damit schaffte er als erster Skispringer der Geschichte den „Grand Slam“ der Tournee.
Und obwohl es für Hannawald in seiner Karriere nicht zum Gewinn des Gesamtweltcups gereicht hat, ist er mittlerweile einer der erfolgreichsten Skispringer aus Deutschland und damit eine echte Wintersportlegende. Denn neben je zwei Goldmedaillen bei der Nordischen Ski-WM und der Skiflug-WM holte der Schwarzwälder 2002 in Salt Lake City zusammen mit Stephan Hocke, Martin Schmitt und Michael Uhrmann auch den Olympiasieg im Team-Skispringen.
4. Langlauf-Legenden
Justyna Kowalczyk
Sie war jahrelang das Aushängeschild des polnischen Skilanglaufs: Justyna Kowalczyk. Denn sie war die erste Polin, die eine olympische Medaille im Skilanglauf gewann und zudem auch nicht einmal, sondern gleich viermal den Gesamtweltcup für sich entschied. Außerdem ist Kowalczyk mit vier Gesamtsiegen alleinige Rekordsiegerin der Tour de Ski. Und als zweifache Olympiasiegerin (2010 und 2014) eine der erfolgreichsten polnischen Langläuferinnen der Sportgeschichte. Legendär wurde ihr Lauf in Sotschi 2014, als sie trotz eines Knochenbruchs im Fuß das 10-km-Rennen im klassischen Stil tapfer meisterte und bei frühlingshaften Temperaturen olympisches Gold gewann:
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Bjørn Dæhlie
Das Langlaufrennen über 10 km in der klassischen Technik bei den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano ging aus zwei Gründen in die Geschichte ein. Zum einen, weil Bjørn Dæhlie seine bis dahin unerreichte sechste Goldmedaille bei Winterspielen gewann und damit seinen Status als bester Langläufer aller Zeiten zementierte. Zum anderen wegen der Leistung des Kenianers Philip Boit. Als erster Winterolympionike seines Landes war er damals in der Loipe natürlich hoffnungslos unterlegen. So kam er als 92. und damit Letzter mit über 20 Minuten Rückstand auf den Sieger ins Ziel. Doch genau dort ereignete sich wenige Sekunden später ein wahrhaft olympischer Moment. Denn statt sich seine Medaille abzuholen, blieb Dæhlie als einziger Athlet im Zielbereich. Den Kenianer persönlich in Empfang zu nehmen, war für ihn schließlich mehr als nur ein Zeichen des Respekts.
Seitdem sind die beiden gute Freunde, Boit hat sogar seinen Sohn Daehlie nach der Wintersportlegende benannt. Für den Norweger selbst war der Sieg in Nagano der Höhepunkt einer Karriere, die bis heute ihresgleichen sucht. Insgesamt holte er bei drei Winterspielen acht Goldmedaillen im Langlauf. Bei Nordischen Ski-Weltmeisterschaften holte der norwegische Nationalheld sogar neunmal den Titel. Und im Langlauf-Weltcup stand der sechsfache Gesamtweltcupsieger zwischen 1989 und 1999 in Einzelrennen 46 Mal ganz oben auf dem Treppchen.
Tobias Angerer
Dass ausgerechnet ein Skilangläufer aus Deutschland zum Jahreswechsel 2006/2007 Geschichte in der nordischsten aller Sportarten schreiben würde, hatte wohl niemand erwartet. Denn als Höhepunkt der Weltcupsaison fand damals die erste Tour de Ski statt. Und der Gesamtsieger des Rennens, das wie die berühmte Tour de France aus mehreren Etappen besteht, hieß am Ende tatsächlich Tobias Angerer. Nachdem seine Landsleute René Sommerfeldt (2004) und Axel Teichmann (2005) den Gesamtweltcup gewonnen hatten, setzte Angerer mit seinen Triumphen 2006 und 2007 hier die deutsche Serie fort. Mit 16 Weltcupsiegen (Einzel und Staffel) sowie sechs Silber- und fünf Bronzemedaillen bei Weltmeisterschaften und Olympischen Winterspielen zählt der Bayer heute zu den bekanntesten Skisportlern der Bundesrepublik.
Marit Bjørgen
Der inoffizielle Titel der besten Langläuferin aller Zeiten geht ins Mutterland dieses Sports, und zwar an Marit Bjørgen. Bis zu ihrem Rücktritt im Jahr 2018 hat die Norwegerin insgesamt 15 olympische Medaillen gewonnen. Damit ist sie die erfolgreichste Winterolympionikin der Geschichte. Die letzten beiden ihrer acht Olympiasiege feierte Bjørgen in 2018 Pyeongchang über 30 km und mit der norwegischen Frauenstaffel:
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Neben einem Gesamtsieg bei der Tour de Ski (2015) gelangen der gelernten Sprinterin auch vier Triumphe im Gesamtweltcup (2005, 2006, 2012 und 2015). Und gerade in der Königsklasse des Skilanglaufs war niemand so erfolgreich wie Marit Bjørgen – auch kein Mann. Unglaubliche 220 Mal stand sie im Weltcup auf dem Podest, davon 114 Mal im Einzel. Und auch mit der Mannschaft (Sprint und Staffel) war die Norwegerin 30 Mal erfolgreich.
Dario Cologna
Die Tour de Ski war sein Ding. Denn so oft wie Dario Cologna hat noch niemand den Gesamtsieg bei den Männern errungen. Insgesamt viermal eroberte der Schweizer am Ende des Schlussanstiegs auf die Alpe Cermis auch das Gelbe Trikot des Etappenrennes. Der Tour-Rekordsieger erblickte 1986 im bündnerischen Münstertal das Licht der Welt und begann im Alter von fünf Jahren zunächst mit dem alpinen Skisport. Mit 13 Jahren wechselte er von der Piste in die Loipe und avancierte bis zu seinem Rücktritt 2022 zum besten Langläufer der Eidgenossen. Im Weltcup gewann Cologna 15 Einzelrennen und viermal den Gesamtweltcup. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2013 in Val di Fiemme gewann er zudem seinen einzigen WM-Titel im Skiathlon.
2010 (in Vancouver), 2014 (in Sotschi) und 2018 (in Pyeongchang) unterstrich der Münstertaler zudem seine besondere Motivation für die Olympischen Winterspiele. So gewann er insgesamt viermal Gold für die Schweiz. Als Anerkennung für seine Leistungen taufte die Rhätische Bahn 2010 in der Schweiz einen ihrer Züge auf den Namen „Dario Cologna“. Und die Gemeinde Tschierv in der Nähe seines Geburtsortes benannte eine Straße nach der Wintersportlegende.
FAQs zu Wintersport-Legenden
Wer ist der beste deutsche Skifahrer aller Zeiten?
Mit 13 Siegen in Einzel-Weltcuprennen ist Felix Neureuther der beste deutsche Skifahrer in dieser Kategorie. Übertrumpft wird er allerdings von zwei Landsfrauen. Denn Katja Seizinger (36 Weltcupsiege) und Maria Höfl-Riesch (27 Weltcupsiege) haben nicht nur mehr als doppelt so viele Rennerfolge vorzuweisen, sondern sind mit zwei (Seizinger) sowie einer (Höfl-Riesch) großen Kristallkugel auch die bislang einzigen beiden deutschen Ski Alpin-Gesamtweltcupsiegerinnen.
Wie heißt der erfolgreichste österreichische Skifahrer?
Marcel Hirscher hat in seiner Karriere sagenhafte acht Ski Alpin-Gesamtweltcupsiege errungen. Damit gilt er nicht nur als der erfolgreichste Skifahrer Österreichs, sondern auch als einer der erfolgreichsten Skifahrer aller Zeiten. Mit sechs großen Kristallkugeln in ihrem Trophäenschrank darf sich Hirschers Landsfrau Annemarie Moser-Pröll bis heute in diesem Bereich als erfolgreichste Skirennläuferin der Welt bezeichnen.
Wer ist der beste Skifahrer aus der Schweiz?
Der beste Schweizer Skifahrer heißt Pirmin Zurbrüggen. Neben vier Gesamtweltcupsiegen im Ski Alpin gewann er zwischen 1980 und 1990 insgesamt 40 Weltcuprennen, elf kleine Kristallkugeln im Disziplinenweltcup, vier Goldmedaillen bei Skiweltmeisterschaften und einmal Olympiagold 1988. Die erfolgreichste Schweizer Skirennfahrerin ist nach wie vor Verni Schneider, die dreimal den alpinen Gesamtweltcup gewann.
Wer hat die meisten Abfahrtsrennen gewonnen?
Die meisten Abfahrtsrennen in der Geschichte des alpinen Skiweltcups hat die US-Amerikanerin Lindsey Vonn gewonnen. 43 Mal stand sie in dieser Disziplin auf dem obersten Treppchen. Mit 36 Abfahrtssiegen liegt die Österreicherin Annemarie Moser-Pröll auf Platz zwei der ewigen Bestenliste. Vor ihrem Landsmann Franz Klammer, der 25 Siege in der schnellsten Disziplin des alpinen Skisports verbuchen konnte, davon allein vier bei der legendären Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel.
Wer ist der beste Skispringer der Welt?
Die meisten Gesamtweltcupsiege im Skispringen haben die Japanerin Sara Takanashi (2012/13, 2013/14, 2015/16 und 2016/17), der Pole Adam Małysz (2000/01, 2001/02, 2002/03 und 2006/07) und der Finne Matti Nykänen (1982/83, 1984/85, 1985/86 und 1987/88) mit jeweils vier. Sie gelten damit als die besten Skispringer der Welt. Die meisten Einzelsiege im Weltcup errang hingegen der Österreicher Gregor Schlierenzauer, der 53 Mal ganz oben auf dem Treppchen stand.