In vielen Skigebieten endet die Skisaison Ende April oder spätestens Mitte Mai. Das heißt für wahre Pistenfans aber nicht, dass sie zwischen Juni und September gar nicht mehr Ski fahren oder boarden können. Und für alle Wintersportler, die hier ihre Bretter über die Sommermonate nicht an den Nagel hängen wollen, hat SnowTrex weltweit Skigebiete zusammengestellt, die ihre Lifte gar nicht oder nur für eine kurze Zeit abstellen. Hier geht also auch Skifahren im Sommer!
Skigebiete zum Skifahren im Sommer – ein Überblick
Skigebiet | Land | Höchster Punkt | Pistenkilometer |
---|---|---|---|
Zermatt | Schweiz | 3.899 m | 20 |
Saas-Fee | Schweiz | 3.573 m | 20 |
Les 2 Alpes | Frankreich | 3.523 m | 5 |
Tignes | Frankreich | 3.456 m | 20 |
Stilfser Joch | Italien | 3.450 m | 9 |
Mammoth Mountain | USA | 3.369 m | 25 |
Hintertuxer Gletscher | Österreich | 3.250 m | 20 |
Palisades Tahoe | USA | 2.745 m | 10 |
Timberline | USA | 2.603 m | 10 |
Zermatt (Schweiz)
Höhe: 1.562 – 3.899 m
Saisonende: ganzjährig geöffnet
Pistenkilometer: bis zu 20 km
Gleich 38 Viertausender umgeben die Region Zermatt-Matterhorn im Herzen der Walliser Alpen. Am Theodulgletscher im Skigebiet Matterhorn ski paradise sind die auch über die Sonnenmonate Juni, Juli und August geöffnet. Die Bergstation liegt auf 2.939 m, von der die Sommerskifahrer direkt zum Gletscher umsteigen und sich auf bis zu 3.899 m bringen lassen können. Hier oben läuft der Skibetrieb fast das ganze Jahr über durchgehend – je nach Schneelage – auf über 20 Pistenkilometern.
Saas-Fee (Schweiz)
Höhe: 1.800 – 3.573 m
Saisonende: Ende Oktober
Pistenkilometer: bis zu 20 km
Am Allalin-Gletscher warten im Sommer 20 km Gletscherpisten in bis zu 3.573 m Höhe auf die Skifahrer. Bei mehr als frühlingshaften Temperaturen nutzen auch viele internationale Skiteams das Skigebiet von Saas-Fee als Trainingsareal, sodass es für die übrigen Gäste von abseits der Pisten auch immer etwas zu sehen gibt. Wer dagegen nicht selbst Ski fahren möchte, kann es sich wiederum in einer großzügigen Chill-Out Zone mit Musik oder im Gletscherrestaurant gut gehen lassen. Eingerahmt von 18 Viertausendern ist das Saastal ohnehin auch außerhalb des Winters eine Reise wert und ermöglicht den Blick auf ein überwältigendes Panorama.
Les 2 Alpes (Frankreich)
Höhe: 3.200 – 3.566 m
Saisonende: Ende Juni
Pistenkilometer: bis zu 5 km
Am Mont-de-Lans Gletscher in den französischen Hochalpen liegt eines der größten Sommerskigebiete in Europa. Die Pisten reichen bis auf 3.566 m Höhe, womit dieses Gletscherskigebiet zu den höchstgelegenen der Welt gehört. Klar, dass hier auch im Sommer gute Pistenbedingungen herrschen. Bis zu acht Abfahrten warten auf Fortgeschrittene und Profis, die hier auch das dreifache Deluxe-Gipfelpanorama mit dem La Meije, dem Ecrins-Massiv und natürlich dem mächtigen Mont Blanc genießen dürfen. Dazu ist auch der Snowpark bei guten Schneeverhältnissen geöffnet. Einziges Manko: Der Fahrspaß währt im Sommer allerdings nicht den ganzen Tag, da die Lifte nur bis mittags laufen. Zum Glück wartet in Les 2 Alpes nach dem Skivergnügen ein volles Programm von Gletscherwandern über Downhill-Biken bis zum Planschen im Badeteich.
Tignes (Frankreich)
Höhe: 1.550 – 3.456 m
Saisonende: Ende Juli
Pistenkilometer: bis zu 20 km
Tignes und sein Skigebiet bieten für Wintersportler ein Superlativ der französischen Alpen – auch im Sommer. Denn durch die Möglichkeit, hier fast das komplette Jahr Ski fahren zu können, ist das Vanoise-Massif bei vielen Skifahrern und Snowboardern äußerst beliebt. Schließlich ist guter Schnee durch die Höhenlage bis auf 3.456 Meter auch im Juni nahezu garantiert. Die Pisten am Grande Motte-Gletscher öffnen in der Regel bis Ende Juli.
Stilfser Joch (Italien)
Höhe: 2.760 – 3.450 m
Saisonende: Anfang November
Pistenkilometer: bis zu 9 km
Das Gletscherskigebiet am höchsten Gebirgspass Italiens hat ausschließlich im Sommer geöffnet. Die Passstraße mit ihren 48 Spitzkehren hinauf zur Passhöhe auf 2.760 m ist die einzige Zugangsmöglichkeit zum Stilfser Joch. Sie ist zwar durchgängig asphaltiert, jedoch im Winter für den Verkehr gesperrt. So ist das Skifahren am dortigen Gletscher nur im Sommer möglich. Dieser wird allerdings von vielen Trainingsgruppen bevölkert, die sich die 9 km Pistenlänge mit den übrigen Skigästen teilen.
Mammoth Mountain (USA)
Höhe: 2.424 – 3.369 m
Saisonende: Anfang Juli
Pistenkilometer: bis zu 25 km
Das Skigebiet Mammoth Mountain im US-Bundestaat Kalifornien ist dank der Wetterkapriolen in der Sierra mit vielen Schneefällen gesegnet. So sind im Sommer auf über 3.300 m Höhe satte 25 Pistenkilometer geöffnet, die von bis zu zehn Liften bedient werden! Ganz typisch für die patriotischen US-Amerikaner endet das sommerliche Skivergnügen pünktlich zum Nationalfeiertag, dem „Independece Day“ am 4. Juli.
„Operation Spring Shred“ läutet, wie der Name schon sagt, bereits im Frühling den Endspurt Richtung Sommersaison im Skigebiet am „Mammutberg“ ein:
Hintertuxer Gletscher (Österreich)
Höhe: 1.500 – 3.250 m
Saisonende: ganzjährig geöffnet
Pistenkilometer: bis zu 20 km
Der Hintertuxer Gletscher ist in Österreich landesweit das einzige Skigebiet, das an 365 Tagen im Jahr für Wintersportler mit Ski und Snowboard im Gepäck geöffnet ist. Bei optimaler Wetterlage sind über den Sommer über 20 Pistenkilometer bis auf 3.250 m Höhe befahrbar, die von mehr als zehn Liften bedient werden.
Die Bretter auf der Piste ordentlich laufen lassen? Im Sommer ist das bei der passenden Schneelage auch auf dem Hintertuxer Gletscher kein Problem:
Palisades Tahoe (USA)
Höhe: 1.890 – 2.745 m
Saisonende: Anfang Juli
Pistenkilometer: bis zu 10 km
Von der Piste aus den Blick über den weltberühmten Lake Tahoe schweifen lassen. Nicht nur im Winter, sondern auch in den Sommermonaten können Skifahrer im Skigebiet Palisades Tahoe diesen traumhaften Ausblick genießen. Und wem der Name des kalifornischen Schneeareals nichts sagt, der kennt die Region wahrscheinlich noch unter ihrem alten Namen: Squaw Valley. Auf bis zu 2.745 m Höhe fanden hier 1960 die Olympischen Winterspiele statt und auf den Pisten, auf denen vor mehr als sechs Jahrzehnten Sportgeschichte geschrieben wurde, können sich Skifahrer und Snowboarder auch heute noch in den Sommermonaten austoben. Allerdings ist das Skigebiet hier nur an den Wochenenden (Freitag bis Sonntag) geöffnet. Die Saison selbst endet übrigens jedes Jahr am amerikanischen Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli.
Timberline (USA)
Höhe: 1.478 – 2.603 m
Saisonende: Ende August
Pistenkilometer: bis zu 10 km
Nördlich von Kalifornien, im US-Bundesstaat Oregon, darf in den Sommermonaten ebenfalls Ski gefahren werden. Das Gletscherskigebiet um die Timberline Lodge, die im Jahr 1980 als Filmkulisse für Steven Kings Horrorfilm-Klassiker „The Shining“ diente, ist bis Ende August geöffnet. In bis zu 2.603 m Höhe stehen Skifahrern und Snowboardern an den Flanken des Vulkans Mt. Hood bis zu 10 Pistenkilometer und ein Fun Park zur Verfügung.
Nicht nur in den Rocky Mountains, sondern auch in Oregon können Schneefans nicht nur Skifahren. Gerade Snowboarden ist im Sommer rund um den „Hood“ gerade bei den Pros extrem beliebt:
Tipps zum Skifahren im Sommer
Pistenbedingungen vorab checken
Im Sommer sind die Schneeverhältnisse oft sehr wechselhaft. Die Sonnenhänge sind am Morgen noch hart gefroren, während dort am Nachmittag der Schnee zu schmelzen beginnt. Dadurch wird die Schneedecke stark durchfeuchtet. In der Nacht hingegen lassen die tiefen Temperaturen den Schnee wieder anwachsen. Durch diesen Kreislauf entsteht eine kompakte, glatte Piste und eine immer festere Schneedecke, die spätestens ab den Mittagsstunden immer anspruchsvoller wird. Der von der Sonne aufgetaute Sulzschnee, der von den Skifahrern zusammengeschoben wird, erschwert so auch die Abfahrten für viele Wintersportler.
Fitness hochhalten
Kondition kann an schönen Sommertagen entscheidend sein. Denn bei wechselnden Pistenverhältnissen sind Wintersportler oft extrem gefordert. Auf hartem, glattem Schnee braucht es viel Kraft, um die Schwünge richtig zu setzen. Auf weichem Sulzschnee hingegen wird das Kurvenfahren immer schwieriger. Um sich auf diese Belastung vorzubereiten, empfiehlt sich Skigymnastik sowie Kraft- und Ausdauertraining. So können vorzeitige Ermüdungserscheinungen auf der Piste vermieden werden. Wer jeden Tag ausgeruht und aufgewärmt auf den Berg geht, beugt zudem Verletzungen vor.
Wachsen und Kanten in Schuss halten
Der Zustand der Skier und Snowboards ist beim Skifahren im Sommer sehr wichtig. Scharfe Kanten sind für die eisigen Bedingungen am Morgen Pflicht, ein gut gewachster Belag erhöht die Drehfreudigkeit im nassen Schnee am Nachmittag. Unsere SnowTrex-Empfehlung: Tägliches Bearbeiten der Kanten mit einem Schleifstein oder -gummi sowie tägliches Nachwachsen mit Flüssigwachs.
Morgens den Skitag beginnen
Sulzige Pisten am Nachmittag sind nicht jedermanns Sache, zumal einige Sommerskigebiete den Betrieb schon am Mittag einstellen. Wintersportler, die also noch auf die Piste kommen möchten, starten am besten früh in den Skitag. So können sie von den noch optimal präparierten Pisten und den harten Schneeverhältnissen profitieren. Einen Überblick über die geöffneten Pisten und Lifte geben die Pistenpläne und Panoramakarten an den Talstationen sowie ein Blick ins Internet auf die Website des Skigebiets.
Sonnencreme und Trinken nicht vergessen
Ein weiterer Punkt, den Wintersportler im Sommer und damit auch um Ostern nicht vernachlässigen sollten, ist der Sonnenschutz. Immerhin ist die Strahlungsintensität der Sonne auf 2.500 Metern um 33 Prozent höher als auf 300 Metern. Eine wasserfeste Sonnencreme mit möglichst hohem Lichtschutzfaktor gehört daher unbedingt ins Gepäck. Wer viel schwitzt, sollte regelmäßig nachcremen. Ein Lippenpflegestift mit pflanzlichen Wachsen oder Ölen schützt die Lippen zusätzlich vor dem Austrocknen und vor Blasenbildung. Eine schützende Sonnenbrille sollte ebenso zur Pflichtausrüstung gehören wie ein Skihelm.
Außerdem unbedingt empfehlenswert: Viel trinken! In der Höhe und bei körperlicher Anstrengung benötigt der Körper mehr Flüssigkeit. Empfehlenswert sind vorwiegend Tees oder Saftschorlen. Alkohol hat am Berg nichts zu suchen – der ist für den Après-Ski im Tal reserviert.
Wenn ihr nach passenden Angeboten für eine Skireise in schneesichere Gletscherskigebiete, die auch über den Sommer geöffnet sind, sucht, dann seid ihr bei SnowTrex genau richtig.
FAQ zum Skifahren im Sommer
Wie viele Skigebiete in Österreich haben den kompletten Sommer geöffnet?
In den vergangenen Jahren haben viele Skigebiete in Österreich den Sommerbetrieb auch zum Schutz der Natur eingestellt, sodass es in der Alpenrepublik nur noch ein einziges Ganzjahresskigebiet gibt. In Hintertux stehen Skifahrern und Snowboardern auch in den Sommermonaten bis zu 20 Pistenkilometer auf dem über 3.200 m hohen Gletscher zur Verfügung.
In welchen französischen Skigebieten sind die Pisten auch im Sommer befahrbar?
Wer auch im Sommer in den französischen Alpen Ski fahren möchte, kann dies in zwei Skigebieten tun. In Les 2 Alpes läuft der Skibetrieb auf dem bis zu 3.566 m hohen Gletscher auf acht Pisten bis Ende Juni. In Tignes dagegen sind die Pisten auf dem Grande Motte-Gletscher (3.456 m) fast einen Monat länger bis Ende Juli geöffnet.
Welche Skigebiete haben in der Schweiz auch im Sommer geöffnet?
In der Schweiz gibt es zwei Ganzjahresskigebiete, die vor allem für Skiprofis zu Trainingszwecken interessant sind. Über Zermatt, im Skigebiet Matterhorn ski paradise, stehen aber auch Genussskifahrern den ganzen Sommer über – je nach Schneelage – knapp 20 Pistenkilometer auf bis zu 3.899 m Höhe zur Verfügung. Gleiches gilt für das berühmte Gletscherskigebiet von Saas-Fee in unmittelbarer Nachbarschaft. Im östlich gelegenen Tal im Kanton Wallis können sich Profis und Amateure zwischen Mai und September ebenfalls auf 20 Pistenkilometern in teilweise über 3.500 m Höhe austoben.