Sonnenschutz beim Skifahren: Diese Tipps gilt es zu beachten

13. Januar 2023 - SnowTrex

Die Bergspitzen sind weiß wie Puderzucker, die Sonne strahlt vom Himmel und der Schnee glitzert – das sind die idealen Bedingungen für Wintersportler. Doch genau dabei setzen sich Skifahrer einer oft vergessenen Gefahr aus, dem Sonnenbrand. Während viele lediglich auf einen Sonnenschutz am Strand oder beim Baden achten, ist er jedoch auch im Schnee und auf der Piste notwendig. Lange Tage auf dem Berg, Gletschersonne und hoch gelegene Skigebiete bedeuten eine besondere Belastung für die Haut und für die Augen. SnowTrex hat mit Sonnenschutz-Experte und SWOX CEO, Maximilian Jagsch gesprochen und nach den Top-Tipps für UV-Schutz auf dem Berg gefragt.

Pflicht beim Skifahren: eincremen! Nicht nur bei den Kleinen, sondern auch bei allen großen Skifahrern.

Darum ist der Sonnenschutz beim Skifahren so wichtig

Der entscheidende Faktor ist, dass Wintersportler beim Skifahren der Sonne näher kommen als am Strand. Denn je höher man auf dem Berg ist, desto kleiner wird die Schutzschicht der Atmosphäre. Das bedeutet, dass weniger UV-Strahlen herausgefiltert werden und somit mehr Strahlen auf die Haut treffen. Mit steigender Höhe steigt also die Strahlenbelastung. Hinzu kommt, dass die Sonne im Winter vom weißen Schnee auf die Haut reflektiert wird. Somit wird die Haut nicht nur von oben, sondern auch von unten oder der Seite von UV-Strahlen getroffen.

Die Sonnenstrahlen am Berg sind extrem intensiv.

Dabei sind beim Skifahren vorwiegend die sogenannten „Sonnen-Terrassen“ am Körper gefährdet. Der Nasenrücken, Augenpartien, Wangen, Ohren, Lippen sowie Kopfhaut, Haaransatz und Scheitel benötigen besonderen Schutz beim Skifahren. Dasselbe gilt neben der Haut hauptsächlich für die Augen.

Tipp 1: Extra-Wasserfeste Sonnencreme

Obwohl Wintersportler beim Skifahren nicht direkt im Wasser sind, bietet eine extra wasserfeste Sonnencreme dennoch den besten Schutz. Schweiß, nasser Schnee sowie feuchte Kleidung und Handschuhe sind genug, um eine reguläre Sonnenlotion beinahe unwirksam zu machen. Maximilian Jagsch hat noch einen Insidertipp: „Wer eine Sonnencreme sucht, die auch über die Sonnenskilauftage hinaus einen optimalen Schutz für Gesicht und Körper bietet, der achtet beim Kauf auf die Bezeichnung ‚extra wasserfest'“.

Tipp 2: frühzeitiges Auftragen

Wer sich vor schmerzhaftem Sonnenbrand, Hautkrebs und vorzeitiger Hautalterung professionell schützt, kann die Frühjahrsmonate in den Bergen genießen. Leichte Sonnenlotionen benötigen circa dreißig Minuten, bis ihre Wirkstoffe in die Haut eingezogen sind und ihren vollen Schutz entfalten können. Um besonders empfindliche Hautstellen etwa an den Ohren oder im Nackenbereich nicht zu vergessen, ist es empfehlenswert, das Eincremen mit UV-Schutz am besten schon zu Hause oder im Auto zu erledigen – Ohne Mütze, Brille oder Jacke.

Niemals ohne: Sonnencreme ist ebenso wichtig wie das Tragen eines Helms.

Tipp 3: Nachcremen nach mindestens 2 Stunden

Sonnenschutz-Experte Maximilian Jagsch empfiehlt alle 1,5 bis 2 Stunden nachzulegen. Das halte den Sonnenschutz aufrecht, verlängere ihn aber nicht. Das sei circa der Zeitraum nach dem die Wirkstoffe ihren vollen Schutz verlieren oder auch oftmals durch Reibung ein Teil des Sonnenschutzes verloren gehe. Entscheidend für die Berechnung, wie lange der Aufenthalt in der Sonnen dauern sollte, ist immer der Beginn des Tages draußen und nicht der Moment des Nachcremens.

Tipp 4: mineralischer Sonnenschutz

Während frühzeitiges Auftragen bei Lotionen unersetzlich ist, wirken mineralische Sonnencremes bereits sofort nach dem Auftragen. Die Produkte waren in der Vergangenheit oft zäh und schwer aufzutragen. Die neuste Generation mineralischer Sonnenschutz, etwa SWOX Performance Zink, ist jedoch von normaler Sonnenlotion beim Auftragen fast nicht mehr zu unterscheiden. Mineralischer Sonnenschutz wirkt nicht in der Haut, sondern auf der Haut, in dem er die gefährlichen Sonnenstrahlen reflektiert. Titanium- oder Zink-Partikel wirken wie kleine Spiegel und verhindern so das Eindringen in die Haut.

Wenn die Sonne im Winterurlaub scheint, dann meistens richtig und ohne eine einzige Wolke am Horizont.

Tipp 5: Wahl des Lichtschutzfaktors (LSF oder SPF)

Der Lichtschutzfaktor oder kurz LSF (Englisch: Sun Protection Factor oder SPF) gibt an, um wie viel sich die Eigenschutzzeit der Haut durch das Eincremen verlängert. Welchen Wert er bei einem verwendeten Produkt haben sollte, hängt nicht nur vom Hauttyp ab, sondern auch davon, wo und bei welcher Gelegenheit er zum Einsatz kommt. Beim Skifahren und speziell im Frühjahr sollte zum Beispiel mindestens eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 verwendet werden. Maximilian Jagsch ergänzt: „Ebenso wichtig wie der Lichtschutzfaktor ist zudem auch ein sogenannter Breitband-Spektrum-Schutz. Darauf sollte man beim Kauf besonders achten. Der schützt vor den Hautkrebs-verursachenden UV-B Strahlen“.

Tipp 6: Sonnenschutz für empfindliche Haut

Sensible und zu allergischen Reaktionen neigende Haut benötigt einen speziellen UV-Schutz. Daneben bevorzugen viele Sportler parfümfreie Cremes, die primär beim Schwitzen keine Hautreaktionen verursachen. Das Stichwort hier ist hypoallergener Sonnenschutz. Natürliche Sonnenlotionen und mineralischer Sonnenschutz dieser Art enthalten kein Parfüm, keine Parabene und keinen Alkohol.

Tipp 7: Wie viel Sonnencreme auftragen?

Sonnenschutz-Experte Maximilian Jagsch sagt: „Die meisten Menschen verwenden viel zu wenig Sonnencreme. Das ist deshalb ein Problem, weil der Lichtschutzfaktor einer Sonnencreme bei bestmöglicher Verteilung und ausreichender Creme gemessen wird. Trägt man weniger auf, ist der UV-Schutz nicht ausreichend gegeben“. Für das Gesicht und den Nackenbereich beim Skifahren empfehlen Dermatologen mindestens einen Esslöffel Sonnencreme aufzutragen.

Auch auf Sonnenterrassen ist eincremen für alle Skifahrer Pflicht!

Tipp 8: Der beste Schutz – Intensive Sonne vermeiden

Die Sonne ist in den Mittagsstunden am stärksten. Jedoch lassen sich diese beim Skifahren nur schwer komplett vermeiden. Wichtig ist daher auch bei warmem Frühjahrs-Wetter, die Hautstellen mit Kleidung abzudecken, die beim Skifahren besonders exponiert sind. Ein Helm oder eine dünne Stoffmütze schützen die empfindliche Kopfhaut. Ansonsten ist eine Skibrille, die Augen-schonende Alternative zur Sonnenbrille. Der Nacken kann mit einem dünnen Multifunktionstuch oder Schlauchschal geschützt werden.

Extra-Tipp: Der richtige Sonnenschutz beim Skifahren für die Augen

Die Augen sind ein sehr empfindliches Organ, genau wie unsere Haut. Deswegen muss ihnen ein ganz besonderer Schutz gegen UV-A-, UV-B- und UV-C-Strahlen gegeben werden. Wie also die Augen optimal schützen?

Eine normale Sonnenbrille reicht beim Skifahren als angemessener Schutz für die Augen nicht aus – auch wenn viele Skifahrer damit unterwegs sind. Denn wie bereits erklärt, werden die Strahlen der Sonne vom Schnee reflektiert. Die Sonnenbrille bietet nur Schutz, wenn die Sonnenstrahlen direkt auf die Gläser treffen. Strahlen, die aber von allen Seiten auf die Augen scheinen, werden von einer normalen Sonnenbrille nicht gefiltert. Für einen sicheren Rundum-Schutz sollten Skifahrer eine richtige Skibrille tragen, denn sie bietet den Augen den optimalen Schutz, den sie unbedingt benötigen.

Skibrillen schützen ideal vor UV-Einstrahlung.

Bei Skibrillen gibt es verschiedene Glasfarben: Es empfehlen sich die verspiegelten Gläser, die Skifahrern den besten Schutz bieten, da sie das grelle Licht abblocken. Sie sollten allerdings bei dunkleren Lichtverhältnissen – zum Beispiel bei Nebel, Schneefall oder schlechter Sicht – nicht genutzt werden. Dagegen eignen sich grelle Gläser wie gelbe oder pinke perfekt bei schlechter Sicht.

Wichtig ist, dass es bei der Wahl der richtigen Brille nicht primär der Optik nach geht. Auch wenn die gewöhnliche Sonnenbrille etwas lässiger aussieht, kann es in Kombination mit den winterlichen Temperaturen, der hellen Umgebung und der UV-Strahlung für die Augen schnell gefährlich werden. Zudem sollte eine Skibrille mehr können, als nur vor der Sonne zu schützen: Sie benötigt zum Beispiel auch bruchsicheres Glas, da sie bei einem Sturz auf das Gesicht extremen Kräften ausgesetzt ist. Eine Sonnenbrille kann auch wesentlich leichter brechen als eine richtige Skibrille – und damit zu einer enormen Gefahr für die Augen werden.

Deshalb: Im Fachhandel ausführlich beraten lassen und die Skibrille genau auf einen guten Sitz überprüfen. Außerdem ein System nutzen, bei dem der Wintersportler je nach aktuellen Wetterverhältnissen verschiedene Gläser einsetzen kann und zur eigenen Sicherheit nicht an der falschen Stelle sparen.

Sonnenbrand beim Skifahren – und nun?

Wenn man nicht richtig eingecremt war oder es einfach vergessen hat und die Folge ein Sonnenbrand ist, sollten diese Schritte befolgt werden:

Schmerzhaft und gesundheitsschädigend: der Sonnenbrand.

1. Bitte unbedingt die Sonne vermeiden! Bei einem Sonnenbrand muss die Haut in jedem Fall vor weiterer Sonneneinstrahlung geschützt werden. Lieber also mit Kleidung abdecken oder einen Tag pausieren.

2. Sobald die Haut Blasen bekommt oder Symptome wie Fieber und Übelkeit auftreten, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Es kann dann nicht nur zu schweren Verbrennungen gekommen sein, sondern auch zu einem Sonnenstich. Hier ist eine fachkundige Meinung unausweichlich.

3. Nach einem Gespräch mit einem Arzt oder der Apotheke sollte eine hautberuhigende Creme auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden. In so gut wie jedem Skiort gibt es Ärzte und Apotheken, die wissen, was zu tun ist.

4. Die betroffene Haut benötigt in jedem Fall Kühlung. Vorsicht: Kein direktes Eis auf die Haut legen (kann zu Erfrierungen führen), sondern mit kalten Wickeln versorgen. Die Behandlung unterscheidet sich nicht von der bei einem Sonnenbrand im Sommer.

5. Der ausgetrockneten Haut kann besonders geholfen werden, wenn ihr auch von innen Feuchtigkeit gegeben wird. Also viel trinken – am besten natürlich Wasser. Übrigens sollten Wintersportler das Trinken beim Skifahren generell nicht vergessen, auch wenn sie das Gefühl haben, nicht so viel zu schwitzen.

FAQs zum Sonnenschutz beim Skifahren

Welche Sonnencreme ist beim Skifahren geeignet?

Am besten wird eine Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor ab 20 genutzt, besser höher. Sie sollte wasserfest sein und einen hohen Fettanteil haben.

Kann jede Person den gleichen Lichtschutzfaktor nutzen?

Nein, je nach Hauttyp braucht es einen höheren Faktor. Am besten fragen Wintersportler dafür ihren Hautarzt. Grundsätzlich gilt: Je heller die Haut, desto anfälliger ist sie.

Reicht es, wenn das Gesicht eingecremt wird?

Es müssen alle Stellen mit Sonnenschutz beim Skifahren eingecremt werden, auf die die Sonnenstrahlung trifft: Beispielsweise auch der Nacken, die Ohren, die Hände oder die Arme (je nach Kleidung). Wichtig ist auch die Mundpartie: Verglichen mit anderen Bereichen, ist die Haut auf den Lippen besonders dünn. Ein spezieller Fettstift mit Lichtschutzfaktor bietet den besten Schutz vor Austrocknung und Sonnenbrand. Deswegen sollten die Lippen sogar bereits 45 bis 60 Minuten vor dem Skitag eingeschmiert und noch öfter nachgecremt werden, als den Rest.

Muss ich mich eincremen, wenn ich nur kurz auf dem Berg bin und direkt wieder runterfahre?

Auch dann ist der Sonnenschutz essenziell. Je höher der Berg, desto stärker ist auch die Strahlenbelastung – entsprechend steigt die Gefahr eines Sonnenbrandes. Da ist es ganz egal, wie lange sich Skifahrer und Snowboarder auf dem Berg aufhalten.

Kann ich trotz Sonnenbrand ganz normal auf die Piste?

Ein Sonnenbrand sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden und betroffene Hautstellen dürfen nicht mehr mit der Sonneneinstrahlung in Berührung kommen. Wenn die Haut überhitzt, kann es zudem zu einem Sonnenstich oder zu schweren Verbrennungen kommen. Also: Raus aus der Sonne und gegebenenfalls erst vom Arzt abchecken lassen!

Genügt eine Sonnenbrille, um die Augen zu schützen?

Eine gewöhnliche Sonnenbrille bietet keinen Rundum-Schutz für die Augen und ist zudem bei einem Sturz nicht stabil. Eine richtige Skibrille bieten hingegen diesen Schutz.

Wie verhindere ich das Beschlagen der Skibrille?

Beschlagene Gläser können auf der Piste schnell gefährlich werden. Im Optimalfall wird die feuchte Luft ganz automatisch durch Lüftungsschlitze nach draußen geleitet. Wenn diese Schlitze aber bedeckt sind, sammelt sich die feuchte Luft im Innenraum und die Gläser beschlagen. Brillen mit einer Anti-Fog-Beschichtung beschlagen weniger. Darauf sollten Wintersportler zusätzlich achten: Die Skibrille sollte nicht zu eng am Kopf sitzen. Lüftungsschlitze möglichst nicht durch Mützen oder Schals bedecken. Wer einen Helm trägt, kann das vermeiden und schützt so auch seinen Kopf! Die Skibrille an der Luft trocknen und nicht auf dem Kopf, denn dieser gibt Wärme ab. Nicht über die Brille wischen, denn dabei kann die Beschichtung beschädigt werden. Skibrillen sollten doppelt verglast sein (Beschlag- und Unfallschutz).

Gibt es Tipps, die beim Kauf einer Skibrille beachten werden müssen?

Besonders wichtig ist die perfekte Passform: Die Brille darf nicht zu klein und nicht zu groß sein. Am besten prüfen Wintersportler die Skibrille immer mit einem Helm (und bei Bedarf mit der normalen Sehbrille) auf einen guten Sitz. Optimal sind Gläser, die sich an die Wetterverhältnisse anpassen. Wenn das zu hochpreisig ist, können auch ohne Probleme Brillen mit Wechselscheiben genutzt werden.

Wie wird die Skibrille korrekt gereinigt?

Um die Beschichtung der Gläser nicht zu beschädigen, sollte die Reinigung nur mit Wasser und einem Mikrofasertuch erfolgen. Wichtig ist, dass die Skibrille auch immer im passenden Etui aufbewahrt wird, wo sie vor Kratzern geschützt ist.

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