Snowboard-Disziplinen bei Weltcup, World Snowboard Tour und Olympia

21. Januar 2019 - SnowTrex

Halfpipe, Riesenslalom, Snowboardcross – die verschiedenen Disziplinen im Snowboard könnten kaum unterschiedlicher sein. Insgesamt fünf Disziplinen wurden bei den olympischen Spielen 2018 ausgetragen, innerhalb der FIS Weltcup-Serie gibt es aktuell sechs Disziplinen, die Austragung der Snowboard Freestyle-Disziplinen findet wiederum innerhalb der TTR World Snowboard Tour statt. Doch welche Disziplinen gibt es überhaupt? SnowTrex stellt die Snowboard-Disziplinen vor.

Nur die Wenigsten kennen alle Snowboard-Disziplinen.

Snowboard-Disziplinen und ihre Unterschiede

Nicht nur die Skifahrer starten im Herbst in die Weltcup-Saison. Auch die Snowboard-Szene kämpft dann um Punkte – und das bereits im August. Allerdings ist es bei den Snowboardern nicht so einfach mit dem Weltcup. Die FIS-Veranstaltungen sind nicht die einzigen, bei denen sich die Snowboard-Elite misst. Gerade bis zum Winter 1997/98 war die Weltelite selten bei den Wettkämpfen der FIS zu sehen. Seitdem jedoch die Punkte im FIS-Weltcup über die Olympia-Teilnahme entscheiden, hat sich das verändert. Im Snowboard FIS-Weltcup werden sechs Disziplinen ausgetragen: neben Big Air auch Snowboardcross, Parallel-Giant Slalom, Parallel-Slalom, Slopestyle und Halfpipe. Die Austragung der Snowboard Freestyle Disziplinen findet innerhalb der TTR World Snowboard Tour statt. Bei der TTR World Snowboard Tour, die von den beiden Dachverbänden TTR (Ticket to Ride) Pro Snowboarding und der WSF (World Snowboarding Federation) organisiert wird, gibt es die Disziplinen Halfpipe, Slopestyle und Big Air.

Olympisch sind seit 1998 die Halfpipe – erste Siegerin war Nicola Thost -, seit 2002 der Parallel-Riesenslalom, seit 2006 der Snowboardcross und seit 2014 der Slopestyle. Big Air wurde bei den Olympischen Winterspielen 2018 neu ins Programm aufgenommen. 1998 wurde neben der Disziplin Halfpipe auch einmalig Riesenslalom ausgetragen, der Parallelslalom war nur im Jahr 2014 im Programm. SnowTrex wirft einen Blick auf die Disziplinen des Snowboard-Weltcups und ihre Unterschiede:

Big Air

Big Air ist aufrund der Höhe und Flugzeit „Airtime“ der Snowboarder die wahrscheinlich spektakulärste Snowboard Disziplin. Die einzelnen Durchgänge bestehen aus einem einzelnen Sprung über einen hohen Kicker, bei dem die Fahrer einen möglichst anspruchsvollen Trick mit Rotationen und Grabs in der Luft durchführen. Dieser wird durch eine Jury nach Schwierigkeitsgrad, Höhe, Durchführung, Style und Landung bewertet. Big Air war lange eine Männerdomäne. Mittlerweile treten aber auch Frauen in dieser Disziplin an. Die Disziplin wurde 2018 in Pyeongchang, Südkorea erstmals bei den olympischen Spielen ausgetragen. Bei den Frauen gewann die Österreicherin Anna Gasser, bei den Männern siegte der Kanadier Sébastien Toutant.

Snowboardcross

Diese Disziplin verbindet die verschiedenen Bereiche des Snowboardens – Freestyle und Alpin – miteinander. Es treten jeweils vier Snowboarder gegeneinander an. Die Fahrer und Fahrerinnen müssen einen künstlich angelegten Hindernisparcours mit Steilkurven, Sprüngen, Senken, Toren, Bodenwellen und unterschiedlichen Neigungswinkeln durchfahren. Der Wettkampf findet nach dem K.o.-System statt, bei dem die beiden schnellsten Athleten eine Runde weiterkommen. Dabei kommt es nicht selten zu spektakulären Kollisionen und Stürzen, weshalb beim Snowboardcross Körperschutz in Form von gepolsterten Anzügen, Kinnschutz und Helm verpflichtend ist. Die schnellsten 2 (bei 6 Teilnehmern 3) erreichen die nächste Runde.

Beim Snowboardcross ist Action garantiert.

Parallel-Riesen Slalom

Die Slalom-Wettbewerbe sind klassische Disziplinen, die an die der alpinen Skifahrer angelehnt sind. Die Strecke des Parallel-Slaloms hat ca. 120 bis 200 m Höhenunterschied. Die dreieckigen Tore – es sind rund 40 – werden mit einem Abstand von ca. 25 m aufgestellt. Am Slalom-Hang werden 2 Strecken nebeneinander abgesteckt – eine mit roten, eine mit blauen Toren. In der Qualifikation fahren die Fahrer einzeln auf der blauen oder roten Piste. In der Qualifikation treten insgesamt 32 Snowboarder an und durchfahren die Pisten je zweimal im Alleingang. Im Finale treten die besten 16 im K.O.-Verfahren gegeneinander an – und zwar in 2 Läufen. Nach dem ersten wechseln sie die Piste. Im 2. Lauf wird mit der Differenz aus dem ersten gestartet. Wer dann als erstes die Ziellinie überfährt, der erreicht die nächste Runde bzw. den Sieg. Im Gegensatz zu den Freestyle-Disziplinen, in denen die Orientierung in der Luft, Mut und Sprungfiguren eine Rolle spielen, sind bei den Rennlauf-Wettbewerben vor allem Technik, Geschwindigkeit und Nervenstärke entscheidend. Übrigens: Im Jahr 2002 wurde der Riesenslalom vom Parallel-Riesen-Slalom abgelöst.

Parallel-Slalom

Die Organisation beim Parallel-Slalom ist dieselbe wie beim Parallel-Riesenslalom, nur mit dem Unterschied, dass die Tore enger gesteckt werden: mit einem Abstand von etwa 12 m. Die Höhendifferenz der Strecke beträgt 100 bis 150 m. Das Weltcup-Finale im Parallel-Slalom findet wie bereist in den Vorjahren auch 2019 in Winterberg statt.

Slopestyle

Seit 2014 ist Slopestyle auch eine olympische Disziplin. Die Aufgabe der Fahrer: Sie durchqueren einen Freestyleparcours, müssen in jedem Lauf – je 2 in Qualifikation und Finale, der beste wird gewertet – möglichst viele Elemente, von Jumps bis hin zu anderen Tricks, einbauen und unterschiedliche Obstacles miteinander kombinieren. Eine Jury bewertet anschließend die Tricks nach Ausführung, technischer Schwierigkeit, Höhe, Weite und Sauberkeit – nach dem gleichen Prinzip wie bei der Disziplin Halfpipe. Die Tricks im Freestyle-Bereich lassen sich grob in diese Kategorien unterteilen: Spins (Drehungen um die eigene Körperachse), Grabs (Griffe ans Snowboard), Grinds (Tricks auf einer Rail) und Flips (Drehungen um die horizontale Achse).

Halfpipe

Es ist die Königsdisziplin im Snowboarden. Die Halfpipe bei Olympia entspricht einer „Superpipe“. In einer 150 bis 170 m langen und 19-22 m breiten sowie knapp 7 m hohen Halfpipe geht es darum, von einer Seite zur anderen zu fahren und sich über das Coping, also dem oberen Rand der Halfpipe, zu katapultieren und verschieden Tricks wie akrobatische Sprünge, Drehungen, Handstände und Überschläge durchzuführen. Bewertet wird das Ganze von sechs Judges. Ihre Kriterien: die Höhe der Sprünge, Schwierigkeitsgrad, Technik, Vielfalt und Style.

Halfpipe ist die Königsdisziplin im Snowboarden.
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