Bergführer Georg Leithner im Interview – der Beruf des Bergführers

23. April 2019 - SnowTrex

Georg Leithner ist seit 15 Jahren Bergführer und verbringt seit seiner Kindheit sein Leben in den Bergen – im Sommer wie im Winter. Seit Beginn betreut Leithner die Skitourencamps von SnowTrex Partner Skitourenwinter als Bergführer. 2019 hat der hauptberufliche Bergführer aus dem Pinzgau das SnowTrex-Skitourencamp gemeinsam mit seinem Bergführerkollegen und langjährigen Freund Moritz Rabel geführt und die Teilnehmer mit seiner Expertise und seinen eindrucksvollen Geschichten von seinen Expeditionen begeistert. SnowTrex hat den 45-Jährigen zu seinem Beruf sowie der Faszination des Bergsteigens und Skitourengehens befragt und zudem die wichtigsten Informationen rund um den Beruf „Bergführer“ zusammengefasst.

Skitourengehen ist im Trend und Wintersportler sind auf der sicheren Seite, wenn sie sich auf ihrer Tour von einem Bergführer begleiten lassen.

Interview mit Bergführer Georg Leithner

Herr Leithner, wie sah Ihr persönlicher Weg zum Bergführer aus?

Ich bin immer schon in den Bergen gewesen. Von Kindesbeinen an habe ich die hohen Berge Österreichs mit meinem Vater erklommen. Eines Tages habe ich mit dem Klettern angefangen und war noch mehr in den Bergen unterwegs. Schließlich bin ich 1998 zur Bergrettung gekommen und habe dort mehrerer Jahre gearbeitet. Dort wurde ich dann gefragt: „Wann machst du eigentlich die Bergführerausbildung? Du bist so viel in den Bergen und kennst dich überall aus, das wäre doch was für dich.“ Das habe ich mir zu Herzen genommen und mich eingelesen, welche Anforderungen für die Eignungsprüfung abverlangt werden. Zuvor dachte ich immer, man müsste dafür ein Ausnahmebergsteiger sein und habe mich selbst eher als Durchschnittsbergsteiger eingeschätzt. Dann habe ich mich fünf Jahre akribisch auf die Ausbildung vorbereitet, alles während ich 100 Prozent berufstätig war und als Schlosser im Bergbaubetrieb im Schichtdienst gearbeitet habe.

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen, um als Bergführer arbeiten zu können?

Als Bergführer muss man in sämtlichen Facetten des Bergsports ein sehr hohes Niveau vorweisen können. Für die Aufnahmeprüfung zur Ausbildung wird in allen Bereichen ein bestimmtes Level vorgegeben, welches man beherrschen muss. So muss man im Alpinen Klettern im oberen 7. Grad frei klettern, Skitourenerfahrung in normalen Grasbergen und am Gletscher vorweisen, Eis- und Felsklettern, kombiniert bis zum 5. und 6. Schwierigkeitsgrad. Für die Aufnahmeprüfung muss man zudem auf Landesskilehrer-Niveau fahren können, daran scheitern die meisten.

Ist Ihr Job die perfekte Verbindung von Leidenschaft und Beruf?

Wenn die Leidenschaft des Bergsteigens auch noch deine Berufung ist, dann ist der Beruf des Bergführers natürlich eine gute Sache! Viele machen die Bergführerausbildung jedoch aus einem anderen Grund: Es ist die höchste Ausbildung auf dem höchsten Level im Bergsport, die man sich aneignen kann. Daher nutzen viele Bergsteiger die Ausbildung, um den letzten Schliff zum perfekten Alpinisten bekommen. Denn den bekommen sie beim Alpenverein nicht mehr. Der Beruf hingegen interessiert sie dann gar nicht. Einige absolvieren die Ausbildung auch, um sich ihr Studium im Sommer mit geführten Touren zu finanzieren. Man kann sagen, dass von 20 bis 25 fertig ausgebildeten Bergführern etwa fünf übrig bleiben, die den Beruf auch wirklich ausführen.

Sie sind vermutlich als Bergführer extrem häufig unterwegs und verbringen wenig Zeit zu Hause …

Das bringt der Job mit sich. Mit dem Alter und einer Beziehung oder einer Familie versucht man aber das Arbeitsfeld näher zur Heimat zu bringen. Ungebunden, ohne Haus und Familie ist es egal, ob man wochenlang unterwegs ist, in der Zwischensaison nach Südamerika reist oder in Nepal Trekkingtouren leitet. Wenn man sich jedoch einen gewissen Lebensstatus erarbeitet hat, will man natürlich auch mehr daheim sein. Trotzdem, ein paar Ausreißer müssen für mich sein, ich kann nicht 365 Tage an einem Ort sein!

Den Winter verbringe ich mittlerweile daheim. Hier kenne ich jeden Hang und bekomme den Wetter- und Schneeverlauf über die gesamte Saison mit. Das macht die Einschätzung der Schneebeschaffenheit deutlich einfacher. An anderen Orten muss ich mich lange vorbereiten, mich nach dem Schnee erkundigen und das Gefahrenpotential erst erarbeiten. Das ist wesentlich anspruchsvoller als daheim.

Winter oder Sommer? Was ist Ihr Favorit?

In beiden Jahreszeiten erlebt man alle Facetten des Bergsports und die Organisation von Touren und die Routenfindung sind identisch. Im Sommer gibt es jedoch klettertechnisch forderndere Passagen. Für mich ist der Sommer die einfachere Jahreszeit, um den Beruf auszuüben, weil das Gefahrenpotential der Lawinen nicht besteht. Trotzdem, der Winter ist auch cool! Gerade die Skitourencamps machen viel Spaß. Im Winter sollte es im besten Fall ein guter Mix aus Alpin-Ausbildung, Skitouren und Freeriden sein.

Was macht für Sie die Faszination Skitourengehen aus?

Draußen sein – mit der Natur. Sich der Naturgewalt, sprich Lawine, unterordnen. Ich selbst, allein gestellt, in der Lage Entscheidungen zu treffen, die über Leben und Tod entscheiden können. Außerdem beeindrucken mich diese faszinierenden Landschaftsbilder, die der Schnee in Verbindung mit Licht produziert, das gibt es bei uns im Sommer nicht. Im Winter entstehen durch den diffusen Lichteinfall ganz andere Konturen, eine ganz andere Landschaft. Man kann in der gemütlichen, erlebnisorientierten Art des Skitourengehens sehr viel Kraft in der Natur tanken und die Ruhe der Natur und des Winters genießen.

Kann jeder Skitourengehen? Was sind die Voraussetzungen für eine (geführte) Skitour?

Grundsätzlich kann jeder, der Skifahren kann und körperlich eine gewisse Fitness mitbringt, Skitouren gehen. Der Knackpunkt – wo die Freude oft zum Leid wird – ist das skifahrerische Können. Oft geht es aufwärts, noch gut, aber man ist bereits müde. Wenn dann das skifahrerische Können nur mittelmäßig oder schlecht ist, macht es zum einen keinen Spaß mehr, zum anderen wird es auch gefährlich, da die Verletzungsgefahr steigt. Grundvoraussetzung ist daher ein gefestigter Kurzschwung, damit man die unterschiedlich schweren Schneebedingungen auch meistert. Viele sagen, sie gehen Skitouren nur wegen des Aufstiegs, aber ich fahre auch sehr gerne wieder runter!

Welche Tipps würden Sie Skitouren-Einsteigern geben?

Ich empfehle Basistraining im pistennahen Bereich für den Aufstieg, dabei kann man die Ausrüstung kennenlernen und den Bewegungsablauf einstudieren. In weiterer Folge sollte man an der Verbesserung des Skilevels, ebenfalls im pistennahen Bereich, arbeiten. Eines Tages kommt der Zeitpunkt, an dem man ins Gelände möchte. Dann muss man entscheiden: Wo mache ich was mit wem? Ein Camp, wie wir es gerade mit SnowTrex gemacht haben, ist eine echte Möglichkeit kennenzulernen, was beim Skitourengehen außer der Ausrüstung relevant ist: Wetter-, Schnee-, Lawinenkunde, Gruppendynamik. All das lernt man in solchen Camps optimal kennen!

Ich empfehle daher jedem, ein solches Camp zu besuchen, um einen Basis-Input zu bekommen und nicht nur jemandem blind nachzulaufen. Wenn ich schon jemandem nachlaufe, kann ich danach zumindest kritisch hinterfragen, ob alles richtig ist, was der da vorn macht.

Wann kann man sich allein ins Gelände wagen?

Ich schätze jedoch, man benötigt mindestens fünf bis zehn Jahre, in denen man regelmäßig mit erfahrenen Menschen Skitouren geht, um in der Lage zu sein, sich selbstständig Skitouren zu erarbeiten in einem Gebiet, in dem man schon ein paar Mal war. Einfach an einen anderen Ort hinfahren und eine Skitour machen halte ich nicht für sinnvoll, dann ist es schon für uns Bergführer eine Herausforderung, die Tour sicher über die Bühne zu bringen. Insbesondere, wenn ich das Gebiet nicht einmal vom Sommer her kenne.

Ansonsten ist es individuell davon abhängig, wie schnell und intuitiv man alle relevanten Faktoren aufnehmen und umsetzen kann und ob man eher der ängstliche Typ oder der Draufgänger ist. Wenn man sich an elementare Regeln hält, kann man auch recht früh schon leichte Skitouren, die nicht allzu weit vom gesicherten Raum entfernt sind, selbständig unternehmen. Wilde Unternehmungen benötigen hingegen sehr viel Erfahrung. Kartenkunde, Materialbeschaffung, Lawinenlagebericht – es spielen viele Faktoren in die Planung mit ein, da muss man sich seiner Sache sehr sicher sein. Oder aber man verschiebt seine Grenzen und steigert sein Risikolevel. Das hat man als Sportler selbst in der Hand.

Georg Leithner gibt Tipps zum Umgang mit dem LVS-Gerät.

Bewerten Sie Skitourengehen als gefährlichen Sport?

So gefährlich, wie der einzelne Skitourensportler das Risiko nach oben schiebt. Man kann sich sehr, sehr sicher in diesem Sport bewegen. Mit elementaren Reduktionsmethoden wie von Werner Munter ist man auf einem hohen Sicherheitslevel unterwegs, bis auf wenige Prozent des Unvermeidbaren. Mit solchen Strategien, die ein gesellschaftlich akzeptiertes Restrisiko definieren, kann man sichere Skitouren gehen. Wenn dann doch mal etwas passiert, ist es einfach Pech gewesen.

Das Problem ist jedoch, dass es keine Verpflichtung gibt, diese Methoden anzuwenden. Im Nachhinein ist dadurch oft nicht nachvollziehbar, ob ein Unfall aufgrund des Restrisikos passiert ist oder ob es wirklich leichtsinnig war.

Welche Rolle spielen die Medien?

Es wird medial immer aufgebauscht, wenn etwas passiert, weil es eine Randsportart ist. Das ist nicht wie Autofahren, denn Autofahren ist grundsätzlich akzeptiert. Das Risiko kennt jeder und nimmt es in Kauf. Straßenverkehr ist sehr gefährlich und obwohl jeder einen Führerschein machen muss, passieren Unfälle. Da hat man gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen und trotzdem macht der Mensch Fehler und es passieren Unfälle. Nichts anderes ist es draußen im alpinen Gelände. Viele kennen sich aus und nehmen Rücksicht und trotzdem passiert auch mal etwas, weil man vielleicht etwas falsch eingeschätzt hat.

Bei steigernder Anzahl der Skitourengeher – mittlerweile über 500.000 – bleibt die Unfallzahl konstant bei etwa 20 bis 30 Lawinentoten pro Winter in Österreich. Somit wird das Skitourengehen immer sicherer.

Was reizt Sie am meisten an Ihrem Beruf und am Bergsteigen?

Das Genialste am Bergsteigen ist, dass man draußen in der Natur auf sich selbst reduziert wird. Der Berg ist kein Sportgerät. Da spielt es keine Rolle, welche Ausrüstung man hat und dass man technisch versiert ist: Wenn das Wetter nicht mitspielt, darf man demütig umdrehen, ohne etwas erreicht zu haben.

Inmitten der Natur sind Schneeliebhaber beim Skitourengehen ganz bei sich.

Wenn man sich mitten in den Bergen wie in Nepal befindet und hundert kilometerweit keine Menschen zu sehen sind, dann denkt man sich: Wer benötigt den Menschen? Die Natur ist so wunderbar – auch ohne Mensch. Das zu erleben ist einfach sensationell am Bergsteigen. Ansonsten ist Bergsteigen Lebensschule, es entstehen Freundschaften fürs Leben und man hat Spaß miteinander. Das ist genial!

Ein großer Kontrast zur Einsamkeit in den Bergen …

Genau, auf der einen Seite dieses „Nichts“ und auf der anderen Seite eine Gesellschaft, die gleichgesinnt ist und ebenfalls liebt, dass da oben nichts ist. Diesen Gleichgesinnten als Bergführer zu zeigen, dass man sich sicher in den Bergen bewegen und diese genießen kann, das ist immer wieder ein Erlebnis! Und eine Selbstbestätigung, wenn man nach einer gelungenen Tour wieder gesund im Tal ankommt, dort gemeinsam ein Bier trinkt und schließlich als gute Freunde auf Wiedersehen sagt.

Nach zahlreichen Expeditionen in der Vergangenheit, was sind Ihre neuen Projekte?

Das nächste Projekt heißt: Segelschein! Nach 45 Jahren in den Bergen möchte ich nun mal das Meer sehen.

Allgemeine Infos zum Thema „Bergführer“

Unberührte Hänge mit Tourenski erklimmen, einzigartige Bergpanoramen bestaunen und die Gebirgslandschaft genießen. Die meisten Schnee- und Naturliebhaber brechen eigenständig in die Berge auf und erhoffen sich auf der Tour vielversprechende Landschaftspanoramen, einzigartige Naturerlebnisse und wenn möglich, eine Abfahrt durch unberührten Powder. Doch den meisten Skitouren Fahrern ist die Bedeutung eines Bergführers bzw. die Vorteile einer geführten Skitour gar nicht bewusst. Durch die Erfahrung der Profis, einer ausgeprägten Ortskunde sowie einer speziellen Ausbildung versprechen geführte Bergtouren nicht nur Sicherheit und Orientierung, sie bringen Naturliebhaber auch zu einzigartigen Aussichtspunkten, versteckten Plätzen und sagenhaften und lawinensicheren Tiefschneehängen. Bei der nächsten Skitour sollte die Option eines Bergführers also definitiv in Erwägung gezogen werden.

Auf dem Gipfel angekommen, offenbaren sich Skitourengeher eindrucksvolle Panoramen.

Ausbildung zum Bergführer

Die Ausbildung zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer setzt sich wie bei den meisten Lehren aus einer Kombination aus Praxis und Theorie. Für die Zulassung der anspruchsvollen Ausbildung muss in drei Eignungsfeststellungsprüfungen das Allround-Können am Fels, im Eis und auf Ski unter Beweis gestellt werden. Erst nach Absolvierung der Prüfungen dürfen die sogenannten Aspiranten die eigentliche Ausbildungslehre starten.

Die rund dreijährige Ausbildung besteht aus theoretischen und praktischen Schwerpunkten. Sie kann entweder fix aufeinander aufbauen oder nach individueller Planung durchgeführt werden. Neben der „Technik des Führens in jedem alpinen Gelände“ und der „Didaktik und Methodik der Wissensvermittlung“ wird den Aspiranten zusätzlich ein umfassendes theoretisches Wissen vermittelt. Einen großen Teil der Inhalte liegen in den Themenbereichen Fels, Eis und Winter. Außerdem steht im Laufe der Ausbildung ein mindestens 36-tägiges Praktikum an. Dieses muss bei einer Berg- und Skischule absolviert werden. Hier sammeln Aspiranten praktische Erfahrungen und profitieren vom Wissen der erfahrenen Berg- und Skiführer. Den Abschluss jedes Studienblocks bildet eine Prüfung zur Führungstechnik, zur Lehrtätigkeit und zum persönlichen Können. Werden von einem Aspiranten alle Lehrgangsprüfungen der Ausbildung bestanden, erhält der angehende Fachsportler die Zulassung für die staatliche Prüfung zum Berg- und Skiführer. Innerhalb von zwei Tagen muss der zugelassene Aspirant bei dieser Prüfung seine Fachkenntnisse in der Theorie unter Beweis stellen.

Die Ausbildung zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer dauert in etwa drei Jahre.

Nach Abschluss der finalen Prüfung besitzt der frisch gebackene Berg- und Skiführer alle Kompetenzen, den angehenden Kunden die Erfüllung von Wohl, Freude und Sicherheit bei geführten Wander- oder Skitouren zu garantieren. Zudem werden die Zertifikate „UIMLA International Mountain Leader“ oder der „IVBV Bergführer“ verliehen, die laut VDBS (Verband Deutscher Berg- und Skiführer e. V.) alleinig anerkannt für kommerzielles Führen in den Bergen sind.

Gründe für eine Tour mit Bergführer

Viele Schnee- und Naturliebhaber sind sich unsicher, ob ihre Tour von einem Bergführer begleitet werden soll und ob dies lohnenswert ist. Natürlich ist es günstiger, sich allein am Aufstieg zu probieren, aber eines ist sicher: Ein Bergführer, der die Gruppe sicher durch die winterliche Traumlandschaft geleitet, bringt Erfahrungen und Kenntnisse mit, die die anstehende Skitour auf ein neues Level heben.

Das Sprichwort „Man lernt nie aus“ bringt hervorragend auf den Punkt, was die Begleitung durch einen Bergführer so wertvoll macht, denn Ski- und Bergführer lassen Schneeliebhaber auf Skitouren in ein neues Terrain eintreten, welches sie allein wahrscheinlich eher gemieden hätten. Das Bezwingen der Route wird so zu einem anspruchsvollen und einzigartigen Erlebnis. Ausgebildete Fachsportler kennen zahlreiche Alternativrouten, Abkürzungen und Klettereien, die allein unmöglich gefunden würden. Außerdem führen Bergführer die Gruppe zu sagenhaften Powderabfahrten. Nach einem anstrengenden Aufstieg ist die Abfahrt auf leichtem Pulverschnee eine Belohnung, welche es in sich hat.

Der Bergführer bietet Kunden während einer Skitour eine professionelle Führung, Sicherheit sowie die nötige Orientierung im Schnee.

Besonders Anfänger und Einsteiger, aber auch erfahrene Tourengeher und Profis, müssen sich vor dem Begehen einer Route mit der sorgfältigen Planung der Tour befassen. Das beinhaltet die Tourenauswahl, die Wetter- und Schneevorhersage, Länge und Dauer der Tour sowie die Gefahrenstellen. Wird ein Bergführer hinzugebucht, entfallen all diese Vorkehrungen, denn der Fachsportler übernimmt diesen unverzichtbaren Teil. Zusätzlich verfügen Bergführer in der Regel über eine Auswahl an Leihausrüstung, die vor allem Anfänger bei ihren ersten Touren den Einstieg vereinfachen. Der passende Tourenski und Skistöcke in der richtigen Länge sind unverzichtbar für eine erfolgreiche Tour.

Neben einer professionellen Führung, die Kunden sowohl Sicherheit als auch Orientierung im Schnee bietet, vermitteln Bergführer außerdem historische Hintergründe und Sagen. Bergführer, die seit Jahren in einer bestimmten Region unterwegs sind, kennen jeden Stein und jeden Gipfel. Das führt nicht nur zu einzigartigen Erlebnissen, sondern lässt Natur- und Schneeliebhaber die Region von einer anderen Seite kennenlernen.

Der richtige Stockeinsatz und die notwendige Technik lassen sich zwar leicht von erfahrenen Tourengehern erklären, jedoch ist ein Live-Coaching von einem staatlich geprüften Bergführer unschlagbar. Das geschulte Auge sieht alles. So können einfache Tipps und Tricks vom Spezialisten den Aufstieg durch den Schnee um einiges erleichtern und die eigenen Fähigkeiten auf ein ganz neues Niveau bringen.

Kostenpunkt

Die Kosten für eine Wander- oder Skitour mit Bergführer variieren je nach Personenanzahl, Region, Dauer und Schwierigkeit. Nimmt die Personenzahl zu, erhöhen sich zwar die Gesamtkosten für eine Führung, der Preis pro Person reduziert sich jedoch. In Deutschland beispielsweise können sich die Bergführer Kosten für drei bis vier Personen auf jeweils rund 250 Euro belaufen, während eine einzelne Person für eine begleitete Solo-Skitour auch rund 650 Euro zahlen kann.

Bei der Generalversammlung der Berg- und Skiführer 2021 in Österreich wurde eine unverbindliche Preisempfehlung für Berg- und Skiführer festgelegt. Der Tagessatz liegt demnach bei 480 Euro und der Gesamtpreis wird für jede weitere Person um 20 % angehoben. Preisunterschiede werden mit der klassischen UIAA-Skala begründet. Die Skalierung wird in römischen Buchstaben formuliert und beschreibt die Schwierigkeit einer Route. Je schwieriger eine Tour bewertet wird, desto höher liegt der Preis. Die Watzmannüberschreitung mit einer Schwierigkeit von II hat mit einem Tagessatz von rund 500 Euro folglich einen niedrigeren Preis, als die Tour „Berglerrinne“ mit einer Schwierigkeit von III und einem Tagessatz von ca. 700 Euro. In der Schweiz wurde das Tageshonorar auf zwischen 650 CHF und 850 CHF festgelegt. Auch hier variieren die Kosten nach Länge der Tour, Anzahl der Gäste und Schwierigkeit der Route.

Die Dauer einer Tagestour liegt im Durchschnitt bei rund vier bis fünf Stunden. Jedoch werden ebenso Touren angeboten, die sich über zwei oder mehrere Tage erstrecken. Bei mehrtägigen Touren steigt natürlich auch der Preis für die Tour.

Die Kosten einer Skitour variieren und sind abhängig von Personenanzahl, Region, Dauer und Schwierigkeit.

Lust bekommen auf eine Tour mit Bergführer? Für Schneeliebhaber, die sich bereits vorab in das Thema Skitouren einlesen möchten, hat SnowTrex hier schon einmal alle wichtigen Infos zum Skitourengehen zusammengefasst.

FAQ zu Bergführern

Wie viel verdient ein Bergführer?

Der Tagessatz von Bergführern variiert je nach Region und Land. Im Durchschnitt lieg das Honorar jedoch bei rund 500 Euro.

Wie nennt man Bergführer?

Bergführer werden Alpinisten bzw. Alpinistinnen genannt. In der Ausbildung zum Bergführer hören sie allerdings auf die Bezeichnung Aspirant bzw. Aspirantin.

Wie viele Bergführer gibt es in Österreich?

Insgesamt gibt es in Österreich etwas 1.500 Bergführer und 30 Bergführerinnen.

Was kostet die Ausbildung zum Bergführer?

Die Kosten für eine Ausbildung hängen vom Land ab. In Deutschland sind mit Kosten zwischen 10.000 und 15.000 Euro zu rechnen.

Wofür wird ein Bergführer gebraucht?

Neben einer professionellen Führung, die Kunden sowohl Sicherheit, als auch Orientierung bietet, übernimmt der Bergführer zudem die sorgfältige Planung der Tour, kennt zahlreiche Alternativrouten und Abkürzungen und gibt einfache Tipps und Tricks zur richtigen Technik.

Wie lange dauert die Ausbildung zum Bergführer?

Im Durchschnitt dauert die Ausbildung zum Bergführer drei Jahre. Durch die Möglichkeit der individuellen Planung sowie der Notwendigkeit von Praktika kann die Ausbildungsdauer jedoch variieren.

Welche Zertifikate erhalten Bergführer nach Abschluss der Ausbildung?

Die Zertifikate „UIMLA International Mountain Leader“ oder der „IVBV Bergführer“ werden nach Abschluss der Ausbildung verliehen. Laut VDBS (Verband Deutscher Berg- und Skiführer e. V.) sind diese alleinig anerkannt für kommerzielles Führen in den Bergen.

Wovon ist der Preis einer Bergführung abhängig?

Die Kosten für eine Bergführung variieren je nach Personenanzahl, Region, Dauer und Schwierigkeit der Tour.

Welche Inhalte umfasst die Ausbildung zum Bergführer?

Die Ausbildung zum Bergführer besteht aus theoretischen und praktischen Schwerpunkten. Neben der „Technik des Führens in jedem alpinen Gelände“ und der „Didaktik und Methodik der Wissensvermittlung“ wird den Aspiranten zusätzlich ein umfassendes Verständnis für theoretische Hintergründe angeeignet.

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