Skischuhe – Guide mit Größentabelle, Tipps für den Kauf und Pflege

31. Juli 2022 - SnowTrex

Skischuhe sollen auf der Piste vor allem für Kontrolle sorgen. Stimmt die Verbindung zwischen Fuß und Material, dann läuft es auf den Abfahrten. Für den ultimativen Schneespaß muss an dieser Stelle aber wortwörtlich alles passen. Am Ende eine echte Einheit aus Körper und Skischuh herzustellen, kann teilweise jedoch eine eigene Wissenschaft sein. Kein Wunder also, dass das Thema bei vielen Skifahrern meist für ordentliches Stirnrunzeln sorgt. Worauf es beim Material genau zu achten gilt, welche Eigenschaften für Einsteiger oder Veteranen entscheidend sind, wie viele verschiedene Skischuh-Arten zur Auswahl stehen und ob es sich am Ende wirklich lohnt, das Material selbst einzustellen, erklärt SnowTrex in einem kompakten Skischuh-Guide.

Skischuhe dürfen in keiner Pisten-Ausrüstung fehlen.


Die Geschichte der Skischuhe

Als Reisende aus Norwegen den Alpinen Skisport in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aus ihrer skandinavischen Heimat nach Mitteleuropa brachten, unterschieden sich ihre Skischuhe kaum von den damals gebräuchlichen Winterschuhen. Zunächst schnallten sich die Menschen in den Alpen nämlich noch leicht modifizierte Bergschuhe aus schwerem Leder an ihre Ski. 1885, zwei Jahre nachdem er in Davos sein eigenes Schuhgeschäft mit Schuhmacherei eröffnet hatte, fertigte Franz Heierling dort die ersten selbst entwickelten Skischuhe an. Damit gilt der Schweizer bis heute als erster Skischuhhersteller der Welt. Fast neun Jahrzehnte lang bleibt Leder in der Branche das Material der Wahl.

In Davos (Schweiz) fertigte Schuhmacher Franz Heierling im Jahr 1885 die ersten speziell entwickelten Skischuhe der Welt an.

In allen anderen Bereichen war die Evolution des Skischuhs aber kaum zu übersehen. Von den ersten Gummisohlen als Rutschschutz, über erhöhte Absätze, um die Vorlaststellung zu verstärken oder Verlängerungen des Schuhschafts, die Gesamtkonstruktion veränderte sich über die Jahre immer wieder. 1953 wurden die ersten Versuche unternommen, die bis dahin verwendeten Schnürsenkel durch Schnallen zu ersetzen. Als die Sicherheitsbindung in den 1960er-Jahren nach und nach die klassische Seilzugbindung ersetzte, musste die Skischuhhersteller ihre Produkte erneut anpassen. Die neuen Skibindungen sorgten dafür, dass die Skischuhe fortan mit festen Arretierungsfortsätzen an der Ferse und an der Schuhspitze ausgestattet wurden. Diese sind bis heute dafür verantwortlich, dass Skischuhe stabil in den Backen der Sicherheitsbindung einrasten.

Anfang der 1970er-Jahre hielt schließlich Plastik Einzug in die massenhafte Skischuhproduktion. In der Folge wurde der Lederskischuh wenige Jahre später komplett durch Modelle aus Kunststoff ersetzt. Diese Entwicklung verschaffte Wintersportlern eine bessere Kontrolle über ihre Ski. Weil dabei zur Stabilisierung des Unterschenkels aber die Schuhschäfte immer weiter verlängert werden, ähnelten die „Schuhe“ am Ende eher „Stiefeln“. Entsprechend schnell war deshalb auch das Wort Skistiefel geboren.

Skischuhe stellen Schneefans vor die Wahl

Grundsätzlich gibt es im Alpinbereich zwei verschiedene Arten von Skischuhen. Skifahrer, die fluffigen Tiefschnee und erstklassig präparierte Abfahrten nutzen, greifen dabei heute zu den klassischen Hardboots. Wintersportler, die die Berge auch hinaufsteigen, entscheiden sich dagegen immer für Tourenskischuhe.

Hardboots

Bei den Schalenschuhen oder den sogenannten Hardboots handelt es sich um den Klassiker unter den Skischuhen. Sie bestehen immer aus zwei Hauptelementen. Außen aus der harten Kunststoffschale und innen aus einem gepolsterten Innenschuh. Letzter ist durch sein weiches, wärmendes Material und die große, gepolsterte Zunge maßgeblich für den Tragekomfort verantwortlich. Verschlossen werden die Hardboots in der Regel von vier, bei kleineren Modellen für Kinder von drei Schallen. Dazu kommt noch ein Klettverschlussriemen in Schienbeinhöhe. Wie gewöhnliche Straßenschuhe auch, werden moderne Skischuhe größtenteils als „Fronteinsteiger“ angeboten. Damit lösten sie in den 1990er-Jahren die „Heckeinsteiger“ ab. Hier ließ sich die komplette Außenschale hinten an der Ferse abklappen. Diese Hardboot-Modelle erleichterten zwar den Ein- und Ausstieg und brauchten durch ihre Konstruktion zum Verschluss nur eine Schnalle.

Nach mehreren Jahren wurden die „Heckeinsteiger“ von den Herstellern durch die sinkenden Verkaufszahlen jedoch wieder aus den eigenen Angeboten gestrichen, ähnlich wie Softboots für Skifahrer. Anfang des neuen Jahrtausends hatten einige Produzenten zunächst Skischuhe mit besonders weichen Materialien nach dem Vorbild von Snowboardschuhen entwickelt. Und obwohl die Kundennachfrage nach bequemeren Alternativen zu den klassischen Skistiefeln vorhanden war, konnten sie sich bis heute nicht wirklich am Markt durchsetzen. Lediglich eine kleine Firma aus Österreich fertigt aktuell noch eine Art Hybridskischuh an. An dessen Front dienen lediglich eine große Schnalle und sonst nur noch ein Reißverschluss als Verschluss. Ähnlich wie es bei den Innenteilen von Tourenskischuhen der Fall ist.

Freemotion Skischuh Ein & Austieg

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Tourenskischuhe

Bei Tourenskischuhe handelt es sich um eine Mischung aus Hard- und Softboots. Hergestellt werden sie speziell für Skibergsteiger. Weil das Material dem Nutzer bei der Abfahrt vom Berg die nötige Stabilität zur Kontrolle der Ski bieten müssen, ist es den klassischen Skischuhen sehr ähnlich. Trotzdem sind auch die Unterschiede zu den anderen Modellen nicht zu übersehen. Zunächst bestehen sie aus zwei trennbaren Teilen. Dem Außenschuh aus hartem Kunststoff und dem weichen, herausnehmbaren und geschnürten Innenschuh. Eine griffige Profilsohle sorgt dazu für den nötigen Halt auf Felsen, Geröll und extrem steilen Schneehängen, die Skibergsteiger zu Fuß und mit auf den Rücken geschnallten Skiern überwinden müssen. Für diese Passagen benötigen Wintersportler in manchen Fällen auch Steigeisen. Angelegt wird die Spezialausrüstung über Hebelbindungen, die wiederum an festen Haltepunkten an den Tourenskischuhen fixiert werden.

Tourenskischuhe bestehen aus dem gleichen Material wie klassische Hardboots, unterscheiden sich aber deutlich in ihrer Konstruktion.

Das kleine Skischuh-ABC

Canting

Als Canting wird die Neigung des Skischuhs zwischen der Schale und dem Bein des Skifahrers bezeichnet. Um den optimalen Stand auf dem Ski und damit einen präzisen Griff der Stahlkanten im Schnee zu erreichen, ist es wichtig, die Schaftposition des Schuhs richtig einzustellen. Um den Winkel anzupassen, haben die meisten Skischuhe an der Außenseite in Höhe des Knöchels eine Schraube oder einen Drehregler. Für Wintersportler mit den bekannten X-Beinen muss der Schaft nach innen geneigt werden, während Skifahrer mit O-Beinen den Winkel nach außen verändern sollten.

Flex

Der Flex ist eine der wichtigsten Skischuh-Eigenschaften, da der Wert dessen Steifigkeit angibt. Hersteller geben den Flex ihrer Produkte auf einer Skala zwischen 60 und 150 an. Dabei gilt: Je geringer die Zahl, desto weicher ist der Skischuh. Abhängig ist der Flex-Grad von drei Faktoren: erstens von den verwendeten Materialien bei der Konstruktion der Außenschale und der Dicke des Kunststoffs. Zweitens von der Anzahl der Verschlussschnallen und der Stärke des Riemens am oberen Rand des Skistiefels. Und drittens von der Härte des gesamten Inneneinsatzes. Beim Kauf eines Skischuhs, egal ob neu oder gebraucht, gilt es für Wintersportler daher genau auf den Flex zu achten und somit ehrlich das eigene Können einzuschätzen.

Flex-Wert beim Skischuh: Welchen Flex brauchst du?

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LeistungsniveauDamenHerren
Anfänger/inFlex von 60 bis 90Flex von 70 bis 90
Freizeitskifahrer/inFlex von 90 bis 110Flex von 90 bis 120
Skiveteran/inFlex von 110 bis 120Flex von 120 bis 130
Leistungssportler/inFlex ab 130Flex ab 140

Erklärung: Bei Flex handelt es sich nicht um einen standardisierten Index. So rechnet jeder Hersteller nach einer eigenen Skala. Dadurch ergeben sich für Kunden keine genauen Zahlen, sondern nur „von … bis“-Werte.

ISO

Wie viele Bauteile von Alltagsgegenständen sind auch die für Skischuhe genormt. In diesem Fall bezieht sich das auf die Sohle. Während Skistiefel für Alpinski unter ISO 5355 geführt werden, haben Skischuhe für Tourenski die ISO 9523. Durch die Normung der Skischuhe wird sichergestellt, dass die verschiedenen Modelle der Hersteller sicher in jede auf dem Markt erhältliche Skibindung einrasten. Denn auch die Bindungen müssen nach ISO-Norm gebaut werden.

Leisten

Im Fall von Skischuhen bezieht sich Leisten nicht auf die Tatsache, ob sich ein Pistenfan das Produkt finanziell „leisten“ kann, sondern auf das Maß des Materials an seiner breitesten Stelle – dem Fußballen. Eines der wichtigsten Maße für einen perfekt sitzenden Skischuh, das aber nur auf wenigen wirklich gut sichtbar außen aufgedruckt ist. Je nach Schuhgröße, mit der sich die Länge der Sohle und die Passform verändern, wird am Ende der Leisten beschrieben. Angeben wird der Wert in Millimetern (mm). Ein Skischuh mit einem Leisten von 100 mm ist damit genau zehn Zentimeter breit. Generell geben die Hersteller einen Leisten zwischen 92 mm und 105 mm an. Skifahrer mit einem schmalen Fuß finden in einem Skischuh mit 103 mm daher keinen guten Halt. Dagegen dürften Wintersportler mit einem breiten Fußballen, mit einem zu engen Leisten von 96 mm wenig Spaß haben.

Mondopoint

Wenn es um die Ermittlung der Größe eines Skischuhs geht, dann müssen Wintersportler fast schon knobeln. Statt der normalen Maße von Alltagsschuhen wird bei Skischuhen nämlich der Mondopoint (MP) als Standardgröße angewandt. Hier handelt es sich zwar auch um ein genormtes System, allerdings wird hier die tatsächliche Fußlänge in Millimetern (mm) gemessen. Um den MP für den eigenen Fuß zu kalkulieren, braucht es aus diesem Grund nicht viel. Ein Blatt Papier und ein Stift reichen schon aus. So stellt sich der Skifahrer in Socken auf das Blatt und fährt mit dem Stift den Fuß rundherum ab. Im Anschluss wird der Umriss innen von der Fußspitze zur Ferse hin gemessen. Damit am Ende kein zu kleiner Skischuh gekauft oder geliehen wird, dürfen auf die ermittelte Länge noch fünf Millimeter aufgerechnet werden. Dieser Endwert wird im Anschluss schließlich auf den nächstgrößeren und damit passenden Mondopoint aufgerundet. Erwachsene, deren Fuß also 26,1 Zentimeter lang ist, addieren auf 26,6 Zentimeter und runden im Anschluss auf Mondogröße 27 auf.

Mondopoint (MP)Schuhgröße EUSchuhgröße UK
15247
15,5258
1625,58,5
16,5269
17279,5
17,52810
1828,510,5
18,52911
193011,5
19,53112
2031,512,5
20,53213
21331
21,5342
2234,52,5
22,5353
23363,5
23,5374
2437,55
24,5385,5
25396
25,5406,5
2640,57
26,5417,5
27428
27,5439
2843,59,5
28,54410
294510,5
29,54611
3046,512
30,54712,5
314813
31,54913,5
3249,514

Erklärung: Bei einem Mondopoint (MP) zwischen 15 und 20,5 wird in Großbritannien (UK) noch in Kinderschuhgrößen gerechnet. Ein MP von 21 markiert dort den Beginn der Schuhgrößen für Erwachsene.

Bootfitting: Wenn die Skischuhe nicht passen, werden sie passend gemacht

Stramme Waden, schmale Füße oder markante Knöchel. Auf der Suche nach den passenden Skischuhen sind es meistens die eigenen Extremitäten, die einen direkten Treffer wenig wahrscheinlich machen. Doch wie lassen sich Träger und Material doch noch so zu vereinen, dass der Fuß einen langen Skitag bei Kaiserwetter klaglos übersteht? Hier gibt es einen Weg und der heißt Bootfitting. Mit verschiedenen Techniken können fast alle Skischuhe, egal ob sie vorab im Internet oder bei einem anderen Händler gekauft wurden, in einem Sportgeschäft im Skigebiet bis zu einem gewissen Grad angepasst werden. Dabei gilt: je höher der Kaufpreis, desto größer die Anpassungsmöglichkeiten der Werkstoffe. Wintersportler, die sich vor Ort vom Fachhändler beraten lassen und dort Skischuhe kaufen, können dabei von einer noch umfangreicheren Beratung profitieren.

Kosten einer Skischuh-Anpassung // Wieviel kostet das Bootfitting?

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Zu Beginn des Bootfittings wird zunächst die Fußform entweder klassisch per Hand oder auch per 3D-Scan gemessen. Maße wie die Vorderfußbreite, die Fußlänge und die Wadenmuskulatur werden komplett dokumentiert. Anhand dieser Werte schlägt eine Datenbank im Anschluss ein oder mehrere Skischuhmodelle vor, die dem Kunden in ihrer Grundform passen. Für den richtigen Halt im Schuh folgt nun die Wahl einer Einlegesohle, die vom Experten bei Bedarf ebenfalls angepasst werden kann. Gleiches gilt für die Außen- und Innenschuhe. Beide werden dabei auf etwa 80 Grad erwärmt, bevor der neue Besitzer sie in diesem Zustand anprobiert. Durch das Erkalten schmiegt sich die Form des Materials so an die ganz eigenen Fußstrukturen an. Sollte es danach trotzdem unangenehme Druckpunkte geben, können die Stellen mit Schaumstoffaufklebern ausgepolstert oder mit einem Schleifgerät ausgebessert werden.

Ambitionierten Hobby-Skifahrern oder Leistungssportlern, die bei der Wahl des Skischuhs wegen ihrer hohen Performance-Ansprüche ins Hochpreissegment greifen, bieten sich noch eine weitere Möglichkeit des Bootfittings. Statt Wärme wird hier ein Spezialschaum verwendet. Dieser wird von erfahrenen Bootfittern in den Schuh gefüllt, sodass der Innenschuh sich fast auf den Millimeter genau an den Fuß anpasst. Weil es sich bei diesem Verfahren um echte Maßarbeit handelt, kostet die Individualisierung entsprechend auch deutlich mehr als das thermische Bootfitting.

Vom Einsteiger bis zum Profi – Skischuhe sind für alle da

Skischuhe für den Alpin-Bereich lassen sich grob in vier Kategorien einteilen. Über das Angebotsquartett werden fast alle Leistungsniveaus und Einsatzorte, wie Piste oder Tiefschnee, abgedeckt: Einsteigern bietet sich die Kategorie Komfort an. Wie der Name schon sagt, „umschmeicheln“ die dicken und vor allem weichen Materialien des Innenschuhs hier den eigenen Fuß für Skischuh-Verhältnisse schon fast. Dazu hat die Außenschale einen geringen Flex und ist somit beweglicher.

Erfahrene Skifahrer, die es auf verschneiten Hängen schon etwas sportlicher mögen, greifen am besten zum Allround-Material. Hier ist der Flex höher. Dadurch wird die Kraftübertragung auf die Kanten gesteigert und in der Folge die Skiführung verbessert. Auch die Polsterung ist innen noch vorhanden, weshalb beim Tragekomfort nur wenige Abstriche gemacht werden müssen.

Wer es dagegen auf der Piste richtig sportlich mag, der greift zu einem Performance-Modell. Sowohl im Damen- als auch im Herrenbereich liegen dabei die höchsten Flex-Werte an. Durch die harte Außenschale und den dünnen Innenschuh werden die Bewegungen der Beine umgehend auf die Skikanten übertragen, wodurch einer direkten und rasanten Abfahrt nichts mehr im Wege steht.

Abseits der präparierten Hänge cruist es sich im tiefen Pulverschnee dagegen am besten mit Freeride-Skischuhen. Wegen der Unebenheiten des zu befahrenden Geländes ist das ganze System für Powderfans sehr „weich“ abgestimmt. So ist der Flex-Wert entsprechend gering. Durch die dämpfenden Eigenschaften der Außenschale können harte Schläge oder Stöße abgefedert werden, was wiederum für ein angenehmes Fahrgefühl sorgt.

Für die Fahrt im Tiefschnee wählen Freerider am besten Skischuhe mit einem niedrigen Flex-Wert.

Wer seinen Skischuh liebt, der pflegt

Schnee ist kalt und Schnee ist nass. Eine Kombination, die dafür sorgt, dass Skischuhe wasserdicht konstruiert werden. Trotzdem ist die erste Pflicht eines Skifahrers bei der Pflege der Skischuhe, diese nach einem langen Pistentag zu trocknen. Wegen der geringen Atmungsaktivität des Materials schwitzen die Füße durch die körperliche Anstrengung beim Skifahren nämlich stark. Somit bedeutet die Eigenschaft, kein Wasser in den Schuh eindringen zu lassen, dass es auf der anderen Seite auch nicht entweichen kann. An dieser Stelle ist die effektivste Methode, im Kampf gegen Feuchtigkeit einen Skischuhtrockner zu benutzen. Dabei handelt es sich um spezielle Anlagen mit beheizten Metallrohren, auf denen sich die Skischuhe mit der Spitze voraus aufstecken lassen. Mittlerweile haben in den Skigebieten fast alle Hotels und Chalets ihre Skikeller mit solchen Heizungen ausrüsten lassen. Meist werden sie den Gästen zur kostenfreien Nutzung zur Verfügung gestellt. Falls in der Unterkunft kein Skischuhtrockner vorhanden sein sollte, sind die Boots über Nacht auch an oder auf der Heizung im Zimmer gut aufgehoben.

Skiausrüstung richtig lagern - so übersteht dein Equipment den Sommer!

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Gegen unangenehme Gerüche hilft kurzfristig der Einsatz von Reinigungssprays oder Schuhdeos. Dazu ist es ratsam, immer mit frischgewaschenen Socken in die Skischuhe zu steigen. Bei Modellen, aus denen sich die Innenschuhe aus der Schale herausnehmen lassen, sollte diese nach der Wintersaison nicht in der Waschmaschine landen, sondern einer gründlichen Wäsche per Hand unterzogen werden. Um Schäden an der Außenhaut zu verhindern, ist es zudem vernünftig, das Material am Ende eines Skitages direkt per Besen von Schneeresten zu befreien. Gleiches gilt für die stark beanspruchten Skischuhsohlen. Hier sollten vor allem Steinchen und Rückstände von Streusalz gründlich entfernt werden. Gerade Letzteres greift den Kunststoff besonders an.

FAQs zu Skischuhen

Wie lange kann ich einen Skischuh tragen?

Skischuhe sind sicherheitsrelevant. Deshalb raten etwa die Experten des Deutschen Skiverbandes (DSV), die gesamte Alpinausrüstung spätestens nach acht bis zehn Jahren komplett auszutauschen. In diesem Zeitraum entweichen große Teile des Weichmachers aus dem Kunststoff. Durch die Sprödigkeit des Materials besteht hier die Gefahr eines Schalenbruchs. Mit der richtigen Skischuh-Pflege kann die Lebenszeit von Hardboots aber durchaus auch um eine bis zwei Saisons „verlängert“ werden.

Zu welchem Zeitpunkt im Jahr lohnt es sich am meisten, Skischuhe zu kaufen?

In den Internetstores von Herstellern und Sportgeschäften werden Skischuhe das ganze Jahr über verkauft. Wer auf der Suche nach Markenschnäppchen ist, der sollte entweder nach Angebotsaktionen Ausschau halten oder zwischen der winterlichen Hauptreisezeit, also im Sommer, kaufen. Hier sind die Preise meist besonders attraktiv. Für qualitativ hochwertige Skischuhe bekannter Ausrüster sollten aber mindestens 100 bis 150 Euro veranschlagt werden. Insgesamt ist die Preisskala nach obenhin weit offen, gerade bei den neusten Modellen. Ein Muss sind die für Wintersportler, die Geld sparen wollen, jedoch nicht. Auch fabrikneue Skischuhe, die bereits seit mehr als einer Saison auf dem Markt sind, bieten für Schneeliebhaber immer eine günstigere und bedenkenlos kaufbare Alternative.

Sollte ich gebrauchte Skischuhe kaufen?

Gebrauchte Skischuhe sind auf keinen Fall ein No-Go. Allerdings gilt es dabei auf verschiedene Punkte zu achten. Zunächst stechen hier gerade auf Verkaufsplattformen im Internet die günstigen Preise ins Auge. Eine Garantie für Qualität ist das natürlich nicht. Deshalb sollten interessierte Skifahrer bei solchen Angeboten zunächst auf die Anzahl der Verkaufsbewertungen und die Urteile anderer Nutzer achten.

Kann ich meine Skischuhe selbst einstellen?

Die kurze Antwort lautet „Ja“. Sowohl das Canting als auch die Verschlussschnallen lassen sich per Hand oder mit Werkzeugen wie Schraubendrehern selbst einstellen. Ratsam ist es gerade für Wintersport-Laien aber weniger. In erster Linie sind die Schuhe genau wie Ski und Bindung auf der Piste sicherheitsrelevant. Richtig eingestellte Skischuhe sorgen dazu auch direkt für ein entspanntes und schmerzfreies Skierlebnis. Deshalb ist es immer besser, sich das Material von Profis im Sportgeschäft oder bei Skiverleih einstellen zu lassen. Dieser Service kann in einer Basisvariante mit Zusatzkosten von mindestens 40 Euro verbunden sein.

Sollten meine Zehen vorne anstoßen?

Wer bei der Anprobe im geöffneten Skischuh aufrecht steht und dessen Zehen vorne an der Spitzen anstoßen, der weiß sofort, dass das Material die richtige Wahl ist. Denn um auf der Piste genug Kontrolle über das eigene Sportgerät zu haben, müssen die Skischuhe passen. Dabei ist es wichtig, dass das Modell der Wahl nicht zu eng ist. So lassen sich gerade am Schienbein, an der Wade und auf dem Fußrücken unangenehme Druckstellen vermeiden. Zu groß sollte der Skischuh aber auch nicht sein, etwa wenn der Träger die Schnallen auf der letzten Halterung schließen muss. Ein Fehler, den laut DSV knapp 90 Prozent der Skifahrer machen. Durch den zu festen Verschluss wird die Durchblutung eingeschränkt, was wiederum zu eingeschlafenen und kalten Füßen führt. Um beim Kauf oder bei der Leihe vor Ort im Sportgeschäft sicher zu sein, sollten Schneefans dort jeweils Skischuhe anprobieren, die einen halben Mondopoint größer bzw. kleiner als der eigene MP sind.

Brauche ich für meine Skischuhe eine Einlegesohle?

Wer den optimalen Halt im Skischuh sucht, für den führt kein Weg an Einlegesohlen vorbei. Die Gründe dafür sind eindeutig. Zum einen werden die Originalsohlen der Innenschuhe standardisiert gefertigt. Und auch die Polsterung hält sich bei dem Material eher in Grenzen. Beides kann dazu führen, dass der Fuß keinen richtigen Halt findet, anfängt zu schmerzen und sogar Krämpfe auftreten. Unnötige Erfahrungen, die mit Einlegesohlen verhindert werden können. Für Wintersportler bieten sich dabei viele Produkte an. Die günstigste Variante sind vorgefertigte Einlegesohlen, die zur Schuhgröße passen. Viele Fachgeschäfte bieten mittlerweile aber auch einen Service an, bei dem die Fußform gescannt und im Anschluss eine individuell angepasste Sohle angefertigt wird. Die letzte „Ausbaustufe“ in Sachen Einlegesohlen dürfte dagegen die Wintersportler freuen, die schnell frieren. So gibt es seit einigen Jahren auch beheizte Einlegesohlen zu kaufen. Hier liefert ein Akku den nötigen Strom, der dafür sorgt, dass die Füße in den Skischuhen immer angenehm warm und gut durchblutet bleiben.

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