Wintersportler, die nach einem passenden Ski suchen, werden ihn auch finden – so viel ist sicher. Klar ist aber auch, dass der Skikauf nicht immer schnell vonstatten geht. Meistens haben viele Skifahrer nämlich schon nach der ersten Recherche einige Fragen: Welcher Ski ist überhaupt der richtige für mich? Ist es besser, neue oder gebrauchte Ski zu erstehen? Und wo soll ich mein Pistenmaterial überhaupt am besten kaufen? Diese Fragen greift SnowTrex jetzt auf und gibt 7 Tipps zum Skikauf.
1. Entscheidung für Skimodell und Skimaterial
Bevor sich Wintersportler damit beschäftigen, Skiausrüstung zu kaufen oder zu leihen, sollten sie sich zuallererst darüber im Klaren sein, wo die neuen Skier im Skigebiet denn überhaupt ausgeführt werden sollen. Außerdem gilt: Ehrlich zu sich selbst sein und das eigene Können vorab realistisch einschätzen. So hat ein Anfänger nur wenig Spaß, wenn er sich mit Slalom- oder Race-Carvern über eine perfekt präparierte Piste kämpft. Erfahrene Wintersportler oder sogar Weltcup-Athleten fühlen sich mit diesen beiden Skimodellen dagegen pudelwohl. Für Einsteiger sind Allround-Carver zunächst das Skimaterial der Wahl. Sie sind zum Einstieg mit ihren komfortablen Fahreigenschaften die beste Option für entspannte Tage auf der Piste. Wenn das Vertrauen in das Skimaterial schließlich da ist, bietet sich im Anschluss vielleicht auch der Umstieg auf einen Allmountain-Ski an. Wie der Name schon sagt, eignen sich diese Skier sowohl für akkurate Schwünge auf der Piste, als auch zum Cruisen im Tiefschnee.
Abseits der gespurten Pisten können Fortgeschrittene guten Gewissens zum Freeride-Ski greifen und damit dann dort jede Menge Powder aufwirbeln. Ähnlich geländegängig sind auch Tourenski. Aufgrund ihrer Konstruktion und den Skibindungen eignen sie sich jedoch nicht nur für die Abfahrt. Denn ganz ohne Gondel, dafür mit reiner Muskelkraft, gelingt mit ihnen nämlich auch der Aufstieg auf den Berg! Deutlich spektakulärer, aber nicht weniger körperlich herausfordernd, sind die Tage in Snowparks oder Halfpipes. Für innovative Tricks und spektakuläre Sprünge sind Freestyle-Ski wie gemacht. Sie lassen sich durch ihre gebogenen Enden sogar ohne Probleme vorwärts und rückwärts fahren. Alle Skimodelle können generell von Frauen und Männern genutzt werden, allerdings gibt es sie für Damen mittlerweile auch in einer speziellen Variante, den Lady-Ski. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie etwas leichter gebaut und die Bindung zur besseren Kontrolle ein Stück weiter vorne montiert ist.
Skimodell | Ski-Level | Terrain |
---|---|---|
Allround-Carver / Sport-Carver | Einsteiger & Genuss-Skifahrer | Piste |
Allmountain-Ski | Alle Typen, v.a. gute Pistenfahrer mit gelegentlichen Geländefahrten | Piste & Gelände/Off-Piste |
Slalom-Carver | Erfahrene Skifahrer mit präziser Technik | Piste |
Lady-Ski | Speziell für Skifahrerinnen jeden Niveaus | Piste |
Race-Carver | Extrem sportliche Skifahrer | Piste |
Freeride-Carver | Tiefschnee- & Geländefahrer | Gelände/Off-Piste |
Freestyle-Ski | Snowpark- & Skitrick-Fans | Piste & SnowPark |
Tourenski | Skitourengeher | Gelände/Off-Piste |
Wie sieht ein Qualitätsski eigentlich von Innen aus? Die Antwort auf diese Frage findet Ihr in diesem Video:
2. Vor dem Skikauf die Preise recherchieren
Damit das eigene Portemonnaie ein Stück weit geschont wird, ist es für Wintersportler ratsam, vor dem Skikauf zu klären, welches Material für sie überhaupt infrage kommt. Hier spielt vor allem eine Rolle, wo die Skier eingesetzt werden und wie es überhaupt um das eigene Können bestellt ist. Schließlich hängt der Preis eines Paar Ski gerade auch von diesen beiden Faktoren ab. Der Vorteil dieses Vorgehens: Im Anschluss herrscht direkt viel mehr Klarheit darüber, in welcher Preisspanne denn der gewünschte Ski liegt. Allerdings: Je nach Modell, Hersteller und Produktionsjahr können die Preise stark variieren.
Bei Skiern, die schon seit ein oder zwei Jahren auf dem Markt sind, lohnt sich etwa eine Nachfrage im lokalen Fachgeschäft, wie hoch der Neupreis damals war. Anhand dessen lässt sich schnell einschätzen, inwieweit der aktuell angebotene Preis – egal ob vor Ort oder im Internet – für das gewünschte Produkt realistisch oder doch etwas überteuert ist.
3. Keine Scheu vor gebrauchtem Skimaterial
Der einwandfreie Zustand von Skiern steht beim Material immer an erster Stelle. Schließlich sind die Bretter für rasante Pisten-Action absolut sicherheitsrelevant. Garantierte Qualität liefern in diesen Bereich zuallererst fabrikneue Skier der bekannten Hersteller. Trotzdem sollten sich Wintersportler, die im Materialbereich auf der Suche nach einem Schnäppchen sind, nicht vor gebrauchten Ski scheuen. Bei Anbietern im Internet ist dabei allerdings öfters Vorsicht geboten. Gerade private Angebote auf Kleinanzeigenportalen sollten zunächst immer noch einmal hinterfragt werden. Bei verifizierten Onlineshops, die explizit auch gebrauchte Skier anbieten, können sich Kunden dagegen sicher sein, dass die dort angebotene, gebrauchte Ausrüstung einen guten Qualitätsstandard gewährleistet.
Gleiches gilt für lokale Sportgeschäfte und Fachhändler direkt in den Skigebieten. Sie kaufen regelmäßig gebrauchtes Skimaterial ein und geben es im Anschluss in die Obhut des eigenen Fachpersonals. Bevor die Skier zurück in den Verkauf gehen, werden Belag, Kanten und Bindungen von den Experten aufbereitet. Somit steht das Material dem fabrikneuen in Sachen Qualität in fast nichts nach. Und das meist zu einem deutlich günstigeren Kaufpreis.
4. Onlinehandel punktet beim Skikauf mit großer Auswahl
Ein Vorteil des Internets ist auch beim Skikauf die fast grenzenlose Auswahl. Sie ist dort für Kunden mit nur wenigen Klicks zu jeder Tages- und Nachtzeit abrufbar. Im Angesicht eines solch großen Angebots können Wintersportler allerdings auch schnell die Übersicht verlieren. Deshalb hilft es, einige Regeln zu beachten. Die absolute Expertise liegt beim Online-Skikauf selbstredend bei den Herstellern selbst, die ihre neuesten Produkte über ihre eigenen Onlineshops anbieten. Hier können Kunden sicher sein, dass sie dort immer die neueste Ausrüstung erstehen können. Jedoch oft auch zu stattlichen Preisen. Schließlich kosten die neusten Materialien und Technologien entsprechend Geld.
Etwas günstiger kommen Skifahrer bei bekannten Sportartikelketten weg. Die haben in ihren Onlineshops neben den aktuellsten Modellen oft auch Skier aus den letzten Wintersaisons im Angebot. Wer von dieser Produktfülle dennoch etwas überwältigt ist, der kann an dieser Stelle etwa Tests von unabhängigen Verbraucherorganisationen zurate ziehen und mit den Ergebnissen die Auswahl für den eigenen Skikauf weiter eingrenzen. Bedenken sollten Kunden beim Skikauf im Internet, dass die Auswahl dort zwar groß ist und die entsprechenden Skimodelle auch fast in allen Größen zu haben sind, einige Skier aber nicht immer sofort in den Versand geschickt werden können. Wenn es dort also zu längeren Wartezeiten kommt, ist es ratsam darauf zu achten, ob diese nicht mit dem eigenen, winterlichen Traumurlaub kollidiert. Denn nichts ist ärgerlicher, als wenn der Wunschski gerade nach Hause geliefert wird und der neue Besitzer zu diesem Zeitpunkt bereits im Skigebiet eingetroffen ist.
5. Fachhändler liefern das Know-how beim Skikauf
Etwas weniger umfangreich fällt das Angebot der Fachhändler vor Ort in den Skigebieten aus. Schließlich sind die Lagerkapazitäten von Sportgeschäften, die neben Skiern auch andere Pistenausrüstung wie Skischuhe, Skikleidung oder Snowboards verkaufen, endlich. Trotzdem können sich Schneefans sicher sein, dass das Material, das die Händler in ihren Geschäften anbieten, zu Teilen immer auch auf das angeschlossene Skigebiet abgestimmt ist. Vor dem Hintergrund dieses Know-hows sind in Familienskigebieten mit überwiegend einfachen Pisten in den Regalen daher mehr einsteigerfreundliche Modelle wie Allround-Carver oder auch Kinderski zu haben. Anders in Sportgeschäften, die in Skigebieten ansässig sind, die eher für ihre schweren Abfahrten oder spektakulären Snowparks bekannt sind. Dort werden den Kunden wahrscheinlich überwiegend sportlichere Produkte wie Race-Carver und Freeride-Ski angeboten.
6. Grenzenloser Skispaß dank persönlicher Beratung
Ohne das passende Skimaterial hält sich auch die Vorfreude auf einen langen Pistentag in Grenzen. Damit es gar nicht erst so weit kommt, stehen die Mitarbeiter aus den Fachgeschäften ihren Kunden beim Skikauf mit Rat und Tat zur Seite. Bei einer persönlichen Beratung können sie direkt Skier ausschließen, die nicht zum Können oder dem gewünschten Terrain, das der Wintersportler befahren möchte, passen. Zudem dürfen bei der Anprobe im Beisein des Mitarbeiters sofort die Punkte angesprochen werden, an denen es wortwörtlich zwickt. Passt der Skischuh nicht in die Bindung? Sind die Skier vielleicht doch zu lang? Oder gibt es Kratzer und Gebrauchsspuren am neu gekauften Material? Für Anpassungen und Reklamationen haben die Fachgeschäfte Personal, das sofort greifbar ist und mit seiner Expertise oft schnelle Lösungen parat hat.
Haben sich die Kunden nach der Beratung für einen Ski entscheiden, bieten viele Fachgeschäfte in den Skigebieten auch die Möglichkeit an, das leihbare Material direkt auf der Piste. Falls sich der Wintersportler nach dieser Probephase schließlich für den Ski entscheidet, reduziert sich der Kaufpreis um die Mietkosten, die in diesem Zeitraum eigentlich angefallen wären. Und so steht dem großen Skispaß vor traumhafter Bergkulisse dann am Ende auch nichts mehr im Wege.
7. Ski-Experten sorgen für Sicherheit vor Ort
Sicherheit beim Skifahren ist für einen unbeschwerten Tag auf der Piste das A und O – für jeden Wintersportler. Neben der Wahl des passenden Skis müssen aber auch die restlichen Komponenten der Skiausrüstung auf den Skifahrer passen. Schuhe und Bindung können dabei selbst mit wenigen Handgriffen eingestellt werden. Wer allerdings auf Nummer Sicher gehen will, der hat mit den Ski-Experten vor Ort im Skigebiet direkt die passenden Ansprechpartner.
Hier können die Mitarbeiter den Skifahrer noch im Geschäft wiegen oder dessen Füße vermessen. Mit diesen Daten können die Skischuhe und die Skibindung optimal aufeinander abgestimmt werden. Durch den perfekt eingestellten Z-Wert löst die Bindung im Ernstfall aus und gibt den Ski frei, um Blessuren so gut wie möglich zu vermeiden.
Ihr wollt doch lieber Snowboarden? Dann hat SnowTrex für Euch die wichtigsten 7 Tipps zum Snowboardkauf und einen perfekten Tag am Berg aufgeschrieben.
FAQs zum Skikauf
Worauf muss vor dem Skikauf geachtet werden?
Bevor Wintersportler einen Ski kaufen, müssen sie sich darüber im Klaren sein, wo sie ihn fahren wollen und ob ihr Können dafür angemessen ist. Mit diesem Wissen fällt die Entscheidung für das passende Skimodell deutlich leichter. So sind etwa Race-Carver im Gegensatz zu Allround-Carvern nicht für Anfänger geeignet. Und Freeride-Ski fahren sich auf der Piste lange nicht so komfortabel wie Allmountain-Ski.
Lohnt sich der Kauf von gebrauchten Skiern?
Im Gegensatz zu fabrikneuen Ski sind gebrauchte Skier in der Anschaffung deutlich günstiger. Wird das Material im Internet bei verifizierten Onlineshops oder vor Ort im Fachgeschäft gekauft, können sich Käufer sicher sein, dass das Skimaterial sorgfältig aufbereitet und im Prinzip wie „neu“ ist.
Welche Vorteile hat es, Skier direkt im Skigebiet zu kaufen?
Skier vor Ort im Fachgeschäft zu kaufen, hat gleich mehrere Vorteile. Zunächst können die Händler im Skigebiet dem Kunden eine persönliche Beratung anbieten und dabei helfen, den richtigen Ski auszuwählen. Dazu können die Mitarbeiter sicherheitsrelevante Teile der Skiausrüstung, wie die Skischuhe und die Skibindung, direkt auf die Bedürfnisse der Wintersportler anpassen.
Ist es ratsam, Skier online zu kaufen?
Unschlagbar sind Onlineshops bei der Vielfalt der Skier, die dort angeboten werden. Ohne persönliche Beratung kann diese Auswahl auf den ersten Blick auch überwältigen. Um hier einen Überblick zu gewinnen, können Kunden sich etwa in Tests von Verbraucherportalen recherchieren. Beim Skikauf im Internet sollten Wintersportler auch unbedingt auch auf die Lieferzeiten achten. So gehen sie sicher, dass ihnen die Skier auch pünktlich zum Urlaubsbeginn zugeschickt werden.
Was kostet ein Paar Ski?
Der Preis von günstigen Skiern liegt meistens zwischen 100 und 200 Euro. Hochwertige Skimodelle von namhaften Herstellern schlagen dagegen schon mit 400 Euro oder mehr zu Buche.