Ohne Ski geht auf der Piste nichts, das weiß jeder Wintersportler. Doch woher kommen die Bretter, die im Skigebiet buchstäblich die Welt bedeuten? SnowTrex beantwortet diese Frage und stellt neun der wichtigsten Skihersteller der Welt vor, erklärt, wo sie herkommen und seit wann sie einige der besten Ski überhaupt bauen.
Eine kurze Ski-Geschichte
Die Geschichte des Skis reicht mehr als 5000 Jahre zurück. In Skandinavien und Russland, wo die ältesten Exemplare aus Holz gefunden wurden, benutzten die Menschen die ersten Skier vor allem als Transportmittel auf Schnee. Die „sportliche“ Entwicklung begann im 19. Jahrhundert in Norwegen, wo das Skifahren hauptsächlich durch Rennen immer populärer wurde. In den 1920er-Jahren wurden die Skier durch die Einführung von Stahlkanten auch für Freizeitsportler fahrbarer und somit komfortabler.
Ein weiterer Entwicklungssprung erfolgte in den 1950er-Jahren, als erstmals Kunststoffe und Fiberglas im Skibau eingesetzt wurden. Die Erfindung der Carvingski in den 1990er-Jahren veränderte zudem die Fahrtechnik, da sie fortan das Kurvenfahren auf der Piste erleichterten. Heute sind Skier echte Hightech-Produkte aus modernen, ultraleichten Materialien wie Carbon, die speziell für verschiedene Disziplinen oder Geländetypen entwickelt werden, von Renn- und Freeride-Ski bis zu All-Mountain- und Tourenski.
Die wichtigsten Skihersteller
Heute gibt es auf dem Wintersportmarkt dutzende Skihersteller, die für Pistenfans aller Art das perfekte Produkt anbieten wollen. Um hier einen Überblick zu verschaffen, hat SnowTrex die neun wichtigsten sowie bekanntesten Skibauer herausgesucht:
Rossignol
- Firmengründung: 1907
- Herkunftsland: Frankreich
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Der traditionsreichste Skihersteller ist Rossignol mit Sitz in Saint-Jean-de-Moirans. Hier, im Herzen der französischen Alpen, werden seit fast 120 Jahren Skier produziert, nachdem der Holzbauer Abel Rossignol das Unternehmen 1907 gegründet hatte. Zunächst wurden nur Profisportler mit Rossignol-Material ausgestattet. Nachdem der Franzose Émile Allais im Jahr 1937 auf Skiern aus dem Département Isère zum ersten Mal Skiweltmeister geworden war und sein Landsmann Jean Vuarnet 1960 auf Rossignol olympisches Gold gewonnen hatte, wurden im Anschluss schließlich auch Ski für den Breitensport produziert. Mit dem „Strato“ brachte der Skihersteller 1964 sein erstes Fieberglas-Modell auf den Markt. In den 1970er-Jahren entwickelte Rossignol auch die ersten Langlaufski und Skischuhe, die das Unternehmen neben Snowboards bis heute vertreibt. Zu den bekanntesten Athletinnen und Athleten, die mit den französischen Skiern zu Titeln fuhren, gehören die Alpin-Stars Alberto Tomba (Italien), Tessa Worley (Frankreich) oder Thomas Dressen (Deutschland) sowie Biathlon-Legende Martin Fourcade (Frankreich).
Völkl
- Firmengründung: 1923
- Herkunftsland: Deutschland
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1923 ließ Franz Völkl in Straubing in dem Unternehmen, das sein Vater Georg 1884 zum Bau von Kutschen, Schlitten und Booten gegründet hatte, einen Alpinski bauen. Mit der „Vöstra“ (kurz für: Völkl Straubing) begann die Geschichte eines Skiherstellers, der bis heute der größte in Deutschland ist. Seit der Übernahme der Traditionsmarke Marker im Jahr 2000 stellt Völkl neben Skiern auch Skibindungen her. Neben Alpinski für Hobbyskifahrer und Profis werden in Straubing seit 1993 auch breite Freeride-Ski und Snowboards hergestellt. Wie andere Skihersteller auch setzt Völkl bei seinen Produkten auf Innovation und brachte Anfang der 2020er-Jahre erstmals einen Ski mit einem ultraleichten Rahmen aus dem Aluminium Titanal auf den Markt. Heute fertigt Völkl übrigens knapp 450.000 Ski pro Jahr.
Fischer
- Firmengründung: 1924
- Herkunftsland: Österreich
Fischer aus Österreich gilt heute mit über 1.300 Mitarbeitern als einer der größten Skiproduzenten der Welt. Gegründet wurde das Familienunternehmen 1924 von Josef Fischer, der in Ried im Innkreis zunächst Leiterwagen bauen wollte, im Winter 1924/25 aber direkt mit der Skiproduktion begann. Die ersten Modelle wurden noch in Handarbeit hergestellt. Den nächsten Schritt zu einem der weltweit führenden Skihersteller machte Fischer 1964 mit einem neuen Werk, in dem ab den 1970er-Jahren auch Langlaufski wie der revolutionäre, weil mit Fiberglas ummantelte „Europa 77“ produziert wurden.
Mittlerweile umfasst die Produktpalette auch Skibindungen, Skistöcke, Skischuhe sowie Skisprungski und sogar Eishockeyschläger. Durch Innovationen wie den verstärkten Einbau von Carbonfasern in die Ski mit dem charakteristischen „Fenster“ in der Spitze ist das Skimaterial aus Ried nicht nur bei Hobbyskifahrern äußerst beliebt. So fuhren, liefen und sprangen Wintersportlegenden wie Franz Klammer (Österreich) im Ski Alpin-Weltcup, Magdalena Neuner (Deutschland) im Biathlon-Weltcup und Adam Małysz (Polen) im Skispringen-Weltcup mit Fischer-Ski in die Sportgeschichtsbücher.
Stöckli
- Firmengründung: 1935
- Herkunftsland: Schweiz
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Stöckli aus der Schweiz ist eher eine Skimanufaktur als ein großer Skihersteller. Denn seit Josef Stöckli das Unternehmen 1935 in Malters im Kanton Luzern gründete, ist die Belegschaft des Schweizer Skibauers bis heute auf gut 250 Mitarbeitende angewachsen. Ob die aus Eschenholz gefertigten Ski damals auch fahrtauglich waren, testete Stöckli anfangs noch selbst als Testfahrer auf der Piste. Damit unterstrich er von Anfang an, dass seine Produkte für Präzision und Geschwindigkeit stehen sollten. Neben Skibekleidung und Skistöcken konzentriert sich Stöckli heute daher primär auf die Herstellung von Alpinski. Und vor allem die Freeride- und Rennski aus der Schweiz sind bei den Profis sehr gefragt. Nachdem Marco Büchel (Lichtenstein) 1991 erstmals mit Stöckli im Weltcup fuhr, taten es ihm bis heute Athleten wie Tina Maze (Slowenien), Viktoria Rebensburg (Deutschland) und Marco Odermatt (Schweiz) gleich.
Nordica
- Firmengründung: 1939
- Herkunftsland: Italien
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Nordica begann 1939 in Montebelluna in der norditalienischen Provinz Treviso nicht als Skihersteller. Denn die Firmengründer, die Brüder Adriano und Oddone Vaccari, waren Lederhändler und produzierten in erster Linie Freizeitschuhe. Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs konzentrierte sich das Unternehmen auf den Wintersport. Und zwar auf Skischuhe, die damals noch aus Leder waren. Wenige Jahre später war der Schritt zur Produktion der ersten Alpinski von Nordica daher dann auch nicht weit. 2003 wurde der Skihersteller von der heute größten Wintersportgruppe der Welt, der Tecnica Group, zu der auch Blizzard gehört, übernommen. Mittlerweile produziert das Unternehmen neben Skischuhen auch Alpinski aller Art für Freerider, Freestyler, Hobbyskifahrer und Weltcup-Profis. Zu den bekanntesten Nordica-Athleten gehören etwa unser Trexperte Felix Neureuther (Deutschland), Kjetil André Aamodt (Norwegen) und Dominik Paris (Italien).
Blizzard
- Firmengründung: 1945
- Herkunftsland: Österreich
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Als Anton Arnsteiner 1945 sein Unternehmen in Mittersill gründete, gab es den Namen Blizzard noch nicht. Erst 1953 ließ er den Namen als Marke eintragen. Wie viele andere Skihersteller begann Arnsteiner als Tischler. Sein handwerklicher Hintergrund war hier perfekt, da Ski auch Mitte des 20. Jahrhunderts noch aus Holz gebaut wurden. Doch auch das änderte sich dank Blizzard schnell, denn das Salzburger Unternehmen setzte von Anfang an auf Innovation. Bereits 1954 brachte Blizzard die ersten Skier mit Kunststoffbelag aus Polyethylen auf den Markt. Ende der 1950er-Jahre war Blizzard dann einer der ersten Hersteller, der bei der Skikonstruktion gänzlich auf Holz verzichtete und Materialien wie Metall oder Fiberglas in Schichtbauweise integrierte. Die größte Innovation aus dem Hause Blizzard, die die Skiwelt bis heute revolutioniert hat, folgte jedoch erst 1996: Auf der Sportmesse ISPO in München präsentierte der österreichische Skihersteller den ersten Carving-Ski der Welt!
Salomon
- Firmengründung: 1947
- Herkunftsland: Frankreich
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Im Jahr 1947 wurde im südfranzösischen Annecy ein kleines Familienunternehmen gegründet, das sich – ähnlich wie Fischer heute – zu einem der weltweit größten Hersteller von Outdoor-Artikeln entwickelt hat. Der Name des Firmengründers: François Salomon. Er stellte in seiner Werkstatt zunächst nur Skikanten und später dann auch Skibindungen her. In den 1960er-Jahren revolutionierte schließlich Salomons Sohn Georges die Branche, als er die erste Skibindung mit automatischer Auslösung erfand. Heute als Sicherheitsbindung weltbekannt und von keinem einzigen Alpinski mehr wegzudenken. 1980 kam schließlich der erste Skischuh von Salomon auf den Markt und 1990 dann die ersten Alpinski. Kurz darauf entdeckte das Unternehmen auch den Sommermarkt für sich und übernahm den Golfausrüster TaylorMade, bevor 1992 erstmals Wanderschuhe produziert wurden. Im 21. Jahrhundert wurde die Produktpalette neben Bekleidung jetzt auch um Langlaufski erweitert.
Head
- Firmengründung: 1950
- Herkunftsland: USA
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Eigentlich war Howard Head Luftfahrtingenieur, doch auf einer Skitour Ende der 1940er-Jahre wurde der Amerikaner stutzig, als er feststellte, dass seine Skier noch aus Holz waren. Aus diesem Grund beschloss er 1950, in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland eine eigene Firma zu gründen und Ski aus modernen Materialien wie Metall und Kunststoff herzustellen, die Head aus seiner Zeit im Flugzeugbau kannte. Innerhalb eines Jahrzehnts stieg der amerikanische Skihersteller so unweigerlich zu einem der größten seiner Art in Nordamerika auf. Und wenig später eroberte Howard Head mit seinen innovativen Konstruktionen auch den europäischen Markt. Denn 1969 gewann Head die Skilegende Jean-Claude Killy (Frankreich) als Markenbotschafter und Namensgeber für den „Killy 800“ – einen komplett aus Metall und Fiberglas gefertigten Ski.
Mit revolutionären Fertigungsmethoden und der Verwendung von Hightech-Materialien wie Aluminium und Carbon setzt Head, dessen alpiner Firmensitz sich mittlerweile in Kennelbach in Vorarlberg befindet, bis heute Maßstäbe. Neben vielen Hobbyskifahrern schwören nämlich auch Skilegenden wie Lindsey Vonn (USA), Maria Höfl-Riesch (Deutschland) und Aksel Lund Svindal (Norwegen) auf das Skimaterial aus den USA.
Atomic
- Firmengründung: 1955
- Herkunftsland: Österreich
Wagrain im Salzburger Land ist bis heute die Heimat des Skiherstellers Atomic. 1955 gründete der gelernte Radmacher Alois Rohrmoser das Unternehmen in seiner Heimat. Und was als kleiner Betrieb mit vier Mitarbeitern zur Herstellung von Holzskiern begann, ist heute einer der bekanntesten und bedeutendsten Skiproduzenten der Welt. Bereits 1971 war die Nachfrage nach Atomic-Skiern so groß, dass Rohrmoser ein zweites Werk in Altenmarkt im Pongau eröffnen musste. Der allererste Atomic-Ski war der „SL1“, den das Unternehmen in 12 Generationen bis zum „SL12“ weiterentwickelte.
Heute können Hobbyskifahrer bei Atomic fast alles kaufen, was sie für einen gelungenen Tag auf der Piste benötigen, vom Ski über Skischuhe, Skihelme, Skibrillen bis hin zur Skibekleidung. Das Skisortiment umfasst neben Langlaufski im Alpinbereich vorwiegend All Mountain-, Freestyle-, Freeride- und Kinderski, aber auch die Rennski „Redster“, die bei aktuellen und ehemaligen Skiprofis wie Mikaela Shiffrin (USA), Herrmann Maier und Annemarie Moser-Pröll (beide Österreich) sehr beliebt sind.
FAQ zu Skiherstellern
Welche Rolle spielen moderne Materialien in der Skientwicklung?
Moderne Materialien wie Carbon und Fiberglas haben die Skientwicklung revolutioniert. Sie machen Skier leichter, robuster und verbessern ihre Leistung erheblich. Diese Materialien ermöglichen präzisere Konstruktionen und führen zu besserer Kontrolle und höheren Geschwindigkeiten auf der Piste.
Was sind Carving-Ski und warum sind sie wichtig?
Carving-Ski wurden in den 1990er-Jahren entwickelt und zeichnen sich durch ihre taillierte Form aus. Diese Bauweise, die der Skihersteller Blizzard 1996 zum ersten Mal vorstellte, erleichtert das Kurvenfahren erheblich und verbessert die Fahrdynamik. Bis heute haben Carving-Ski die Skitechnik komplett verändert und sind bei vielen Skifahrern wegen ihrer Effizienz und ihres Fahrspaßes beliebt.
Wie hat sich die Skibindungstechnologie im Laufe der Zeit entwickelt?
Die Skibindungstechnologie hat sich stark weiterentwickelt. Ein Meilenstein war die Erfindung der Sicherheitsbindung mit automatischer Auslösung durch Salomon in den 1960er-Jahren. Diese Innovation erhöhte die Sicherheit erheblich, indem sie das Verletzungsrisiko bei Stürzen reduzierte.
Welche Skihersteller haben eine lange Tradition und sind besonders renommiert?
Zu den traditionsreichsten und renommiertesten Skiherstellern gehören Rossignol, 1907 in Frankreich, und Völkl, 1923 in Deutschland gegründet. Beide Marken blicken auf eine lange Geschichte zurück und sind für ihre hochwertigen Ski und Innovationen im Skisport bekannt.
Welches sind die wichtigsten Kriterien bei der Wahl eines Skiherstellers?
Wichtige Kriterien bei der Auswahl eines Skiherstellers sind die Erfahrung und Reputation des Herstellers, die eingesetzten Technologien und Innovationen, das Angebot an Skitypen und -modellen, das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie der Kundenservice und die Garantieleistungen.