Neben Skiern, Snowboard und den klassischen Holzschlitten gibt es noch viele weitere Sportgeräte, um eine Piste hinunterzufahren. Funsport im Schnee ist die ideale Ergänzung zum klassischen Skivergnügen. SnowTrex stellt einige spaßige Alternativen für eine rasante Abfahrt vor.
Snowscoot
Der Snowscoot ist im Grunde der City-Roller für den Schnee. Das Funsportgerät fährt jedoch anstatt auf Rollen auf zwei Gleitflächen, die an einem Rahmen aus Aluminium, Stahl oder Carbon geschraubt sind. Mit einem Lenker, ähnlich dem eines herkömmlichen City-Rollers, kann der Fahrer das vordere Brett – Frontboard genannt – bewegen und somit das Gefährt steuern. Wintersportler stehen auf dem hinteren Brett, dem „Backboard“, welches nicht bewegt werden kann. Durch gekonntes Lenken und Gewichtsverlagerung können abenteuerlustige Wintersportler mit ein wenig Übung die Pisten talabwärts sausen. Snowscoots sorgen aber nicht nur auf der Piste für eine Menge Spaß. Mutige Rider stellen ihr Können auf dem Gefährt im Tiefschnee neben der Piste oder sogar im Funpark auf Kickern und Rails unter Beweis. Bevor man mit dem Snowscoot auf die Piste geht, sollte man sich erkundigen, ob das Skigebiet dies erlaubt. Willkommen sind Snowscoot-Fahrer beispielweise im Skigebiet Serfaus-Fiss-Ladis oder in Les Menuires.
Snowbike
Wer es beim Funsport im Schnee lieber etwas bequemer hat, sollte es mit dem Funsport Snowbike versuchen. Das Gerät, mancherorts auch Snowcycle genannt, ähnelt einem Fahrrad, nur dass anstatt der Räder zwei Skier auf der Piste aufliegen. Sie sind hintereinander angeordnet und mit einem kleinen Rahmen verbunden, zu dem ein Sitz und Lenker gehören. Auf diesem „Schneefahrrad“ sitzt man aufrecht und kann mit dem Lenker die Fahrtrichtung gezielt kontrollieren. Zur Stabilisierung trägt der Fahrer außerdem kurze Fuß-Skier, die den Bremsschwung unterstützen. Richtige Bremsen gibt es nämlich keine, nur ein ordentlicher Seitenschwung bringt das Bike zum Stehen. Das will geübt sein, daher empfiehlt sich für Einsteiger ein Fahrkurs oder zumindest ein Vormittag auf dem Übungshang, um das richtige Fahrgefühl zu bekommen. Hat man es einmal raus, macht das Snowbiken aber richtig Spaß. Snowbike-Kurse gibt es beispielsweise im Skigebiet Obertauern, in Flachau im Skigebiet Salzburger Sportwelt oder im Skigebiet Gastein.
Pistenbock
Eine der neueren Entwicklungen im Bereich Funsport im Schnee und Schlitten-Pimp ist der „Pistenbock“ aus dem bayerischen Alzenau. Unter dem Vorsatz „Wir entwickeln den besten Schlitten, den man kaufen kann“ machte es sich das Unternehmen Bock Machining vor gut drei Jahren zur Aufgabe, das Rodeln zu revolutionieren. Heraus kam ein moderner Schlitten, der das „Rodeln 2.0“ verspricht.
Der Lenkschlitten besteht aus lackiertem Holz und robustem Stahl, besitzt eine ausgeklügelte Vorderlenkung, eine Feststellbremse und bietet sogar eine Vorrichtung, um zu Liften. Zu haben ist das Konstrukt in drei Ausführungen: den 1-Sitzer „Solo“, den 2-Sitzer „Duo“ sowie den „Junior“, der mit bis zu 50 kg belastbar ist. Ausprobieren kann man das Pistenbock-Fahren beispielsweise in Mayrhofen.
Skifox
Schon etwas länger am Markt und als beliebtes Gerät für Funsport im Schnee etabliert ist der Skifox. Er besteht aus einem kurzen Carving-Ski, auf den eine Sitzfläche mit Federung montiert ist. So vereint das Teil die Vorzüge des Rodelns mit denen des Skifahrens. Hinzu kommen spezielle „Gleiter“ mit einer geschuppten Lauffläche, die an die Schuhe geschnallt werden und so eine zusätzliche Stütz- und Lenkfunktion schaffen. Mit dem ergonomisch geformten Sitz, dem dynamischen Stoßdämpfer darunter und den seitlichen Haltegriffen fährt sich der Skifox äußerst bequem. Zur gezielten Lenkung bedarf es allerdings ein wenig Übung (bloß nicht den Oberkörper einsetzen), dafür ist das Gerät neben dem Abfahrtsvergnügen auch als Sitzgelegenheit vor der Hütte oder bei einer kurzen Rast praktisch einsetzbar. Mit dem Skifox Classic, dem Skifox Easy für Kinder über 1,45 m und dem Skifox Junior für Kinder ab 6 Jahren gibt es für jede Altersklasse das passende Modell. Skifox fahren kann man beispielsweise im Skigebiet Damüls-Mellau oder im Skigebiet Sölden.
Captain Avalanche
Dieser Hightech-Schlitten kommt aus den USA. Der Name „Captain Avalanche“ (dt. Lawinen-Kapitän) geht allerdings zurück auf eine Legende, die sich in den österreichischen Alpen zutrug. Die Kinder aus den Bergdörfern fuhren dort stets mit dem Rodel zur Schule – so auch der kleine Hans Montafon. Eines Tages ging eine mächtige Lawine ab, die Hansens Schwester zu begraben drohte. Er schnappte sie sich, raste mit ihr auf dem Rodel den Hang hinunter und rettete so seine Schwester vor dem weißen Tod. Der Junge wurde zum Helden und fortan Captain Avalanche genannt. Als Andenken an diese Heldentat – und sicherlich als Unterstreichung der Geschwindigkeit, die solch ein Schlitten erreichen kann – benannte sich die Firma nach ihm. So schnell wie Hans damals die Piste hinunter flitzte, soll nun auch der Highend-Rodel fahren können – und noch schneller. Dazu liegt der Fahrer auf dem Gerät und steuert allein mit seinem Körpergewicht und Krafteinwirkung. Da hohe Geschwindigkeiten erreicht werden, helfen zusätzliche Bremsen (Sled Brakes) an den Füßen beim kontrollierten Stoppen. Den Captain Avalanche gibt es in fünf verschiedenen Farben und zwei verschiedenen Größen, die 6,5 bzw. 11 kg wiegen. Die Länge des vorderen Elements mit den Armstützen ist bei jedem Modell in die Stufen S, M und L einstellbar. Wer den Captain Avalanche ausprobieren möchte, sollte sich vorher im entsprechenden Skigebiet über die Erlaubnis informieren.
Snowblades
Als Alternative zu langen Brettern können Wintersportler sich auch einfach einmal kurze Bretter unter die Füße schnallen – sogenannte Snowblades, auch Big Foot genannt. Diese kurzen Ski messen kaum einen Meter und sind damit extrem drehfreudig. Snowblades bzw. Big Foot darf man in jedem Skigebiet fahren.
Snowtube
Am bekanntesten und in vielen Skigebieten zu finden ist das Snowtubing. Dabei rutschen eine oder mehrere Personen in einem großen, luftgefüllten Gummireifen eine röhrenförmige Bahn (Tube) hinab. Die Position des Fahrers auf dem Reifen kann individuell gewählt werden. Sitzend, liegend, vorwärts oder rückwärts – alles ist möglich. Das macht besonders Kindern Spaß und da die Fahrbahn vorgegeben wird, ist das Snowtubing vor allem bei Familien beliebt. Extra Pisten für Snowtubing gibt es beispielsweise in der Zillertal Arena, im Skigebiet Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn, in der Olympiaregion Seefeld oder auch im Skigebiet Winterberg.
Airboard
Ähnlich wie das Snowtubing ist das Airboarden angelegt: Ein luftgefülltes Kunststoffboard mit Handgriffen, das ein wenig an eine breite Luftmatratze erinnert, dient als Unterlage, die man mit dem Körpergewicht steuert. Anders als beim Snowtubing liegt man beim Airboarden bäuchlings auf und fährt nicht in einer Tube, sondern auf freier Piste. Das „Kopfüber“-Fahren bei hoher Geschwindigkeit sorgt beim Airboard, aber auch beim Captain Avalanche, für einen besonderen Thrill. Wer mit viel Schwung über eine Bodenwelle oder eine kleine Schanze fährt, kann auch mal ein paar Meter weit fliegen. Der Funsport Airboarden ist nichts für vorsichtige Rodler. Ausprobiert werden kann dieser Sport beispielsweise am Feldberg im Schwarzwald oder in Davos-Klosters.
Skwal
Der Skwal ist ein einzelner breiter Ski, bei dem die Bindungen hintereinander montiert sind. Erfunden hat dieses lustige Gerät ein französischer Skilehrer im Jahr 1992. Beim Skwalfahren kann man extrem gut und mit beachtlicher Schieflage carven. Der Skwal ähnelt dem Monoski, jedoch sind beim Monoski die Bindungen nebeneinander montiert und nicht hintereinander. Im Gegensatz zum Snowboarden ist die Körperhaltung beim skwalen symmetrisch nach vorne gerichtet. Zur Erleichterung kann man bei den ersten Schwüngen auch Skistöcke benutzen, denn es ist gar nicht so leicht auf dem Skwal das Gleichgewicht zu halten. Skwalen kann man in jedem Skigebiet ausprobieren.
Snowsnaker
Dieses Gerät für Funsport im Schnee ähnelt dem Snowboard. Jedoch besteht der Snowsnaker aus zwei separaten Brettern, die in der Mitte mit einer Brücke verbunden sind. Dank der besonderen Konstruktion kann man die Beine gegeneinander bewegen und so noch engere Kurven als mit einem herkömmlichen Snowboard fahren. Die beiden verbundenen Bretter ermöglichen eine gute Kontrolle über das Gleichgewicht und viel Bewegungsfreiraum. Laut Hersteller kann der Snowsnaker auch gut im Tiefschnee genutzt werden und Sprünge und Freestyle-Tricks sollen leicht zu erlernen sein. Snowsnaker können beispielsweise in Serfaus ausgeliehen werden.
Snowdeck
Das Snowdeck ist sozusagen das Skateboard für den Schnee und entspricht in etwa der Größe eines Skateboards. Anstelle von Rollen hat es längs verlaufende Rillen oder ein sogenanntes „Subdeck“ unter dem Board, damit Wintersportler geradeaus fahren können. Das Snowdeck ermöglicht alle Tricks, die man mit dem Skateboard machen kann, denn es ist nicht mit Bindungen mit dem Fahrer verbunden. Somit kann es sich im Sprung um die eigenen Achsen drehen. Kickflips und Heelflips im Schnee – gerade für erfahrene Skater eine spaßige Herausforderung und enorm lässig. Um mit dem Snowdeck Spaß zu haben, muss man noch nicht mal zwangsläufig auf einen Berg. Selbst wenn in der Stadt mal Schnee liegt, können Wintersportler ihre Skills auf dem Snowdeck perfektionieren. Auch Snowdecks können zum Beispiel in Serfaus ausgeliehen werden.
Wok
Zuletzt eine nicht ganz ernst gemeinte Alternative zum Ski oder Snowboard: der Wok. Durch Stefan Raabs „Wok-WM“ wurde der Rodelwok in Deutschland bekannt. Für die weniger Mutigen muss es nicht gleich ein Eiskanal sein, auf dem der Wok zweckentfremdet wird. Ein kleiner Abhang ist völlig ausreichend, um sehr viel Spaß zu haben. Zur Winterzeit kann man in vielen Skiorten auch Rodelwoks kaufen, welche nicht aus Metall, sondern aus Plastik sind.
Safety first
So sicher die Schneegefährteauch konstruiert sind, bei allen Varianten empfehlen wir dringend das Tragen eines Helms! Erst recht bei den Geräten, auf denen man bäuchlings und mit dem Kopf vorne weg fährt, wie dem Airboard oder dem Captain Avalanche, ist ein Kopfschutz obligatorisch. Außerdem gelten auch für die Funsportler die FIS-Pistenregeln. Wer diese Sicherheitsaspekte beachtet, wird maximalen Spaß haben. Doch wo kann man nun die tollen Teile ausprobieren? In den meisten Skigebieten gibt es Skiverleihe, die eines oder mehrere Fun-Geräte auf Lager haben. Darüber hinaus gibt es gut bestückte Funsportzentren wie das New Technology Center (NTC), das diverse der Spaßgefährte zum Ausprobieren anbietet. Es gibt NTC etwa in Oberstdorf und am Nassfeld, darüber hinaus finden sich spezielle Leihstationen und Kurse für Funsportler aber auch in vielen anderen Ski-Regionen, zum Beispiel in der Silvretta-Montafon oder Serfaus-Fiss-Ladis.
Kein passender Funsport im Schnee dabei? Wie wäre es mit Snowkiten?